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I hired a contract killer

Finnland/Schweden/GB 1990, Regie: Aki Kaurismäki, 79 Min.

Pech ist das einzige, was Henri Boulanger, ein Franzose in London,hat. Aber dafür hat er es reichlich. Nach einer Begegnung mitdem Thatcher-Kapitalismus, daß heißt Privatisie rung undEntlassung, will er das Elend beenden. (Schon in den frühenFilmen Truffauts konnte man sehen, daß es mit diesem Mann nichtgut ausgeht. Damals nannte er sich Antoine Doinel und alsSchauspieler heißt er Jean-Pierre Léaud.) Doch alleStricke reißen und die Gasgesellschaft streikt, als er geradein die (Brat-)Röhre kuckt. O.K., wenn man sich nicht selberumbringen kann, muß man einen "Contract Killer" beauftragen.(Heinz Rühmann war auch schon einmal "Der Mann, der seinenMörder suchte".) Doch ein richtiger Pechvogel verliebt sichnatürlich kurz nachdem er sich das sichere Lebensende gekaufthat. Zudem ist der Killer noch ein fehlerfreier Profi, einer derimmer erreicht, was er will. Für das Finale ergibt sich so einschöner Gegensatz zum ewigen Verlierer Boulanger.AkiKaurismäki bleibt sich auch in seiner erstenaußerfinnischen Produktion treu. Kurz und knapp wird nur dasnötigste gezeigt und auch das nur lakonisch. Die Fangemeindeerhält allerdings einfachere Kost als beim "Mädchenaus der Streichholzfabrik". Die komischen Elemente erhaltenwieder die Oberhand, ästhetische Farbtupfer lockern den purfilmischen Genuß auf. Allerdings ist zu spüren, daßes so nicht weitergeht. Eine neue Stufe seines Schaffen würdeKaurismäki und seinen zahlreichen Anhängern guttun.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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