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I Heart Huckabees
USA 2004 (I Heart Huckabees) Regie: David O. Russell mit Jason Schwartzman, Isabelle Huppert, Dustin Hoffman 106 Min. FSK ab 12
Die Bedeutung des Lebens und des ganzen Rests haben Monty Python ja schon ausführlich in "The Meaning of Live" beantwortet. Wesentlich kürzer machte es Douglas Adams in "Per Anhalter durch die Galaxis" - seine Antwort: 42. Im Stile des holistischen Detektivs Dick Gently des gleichen Autors suchen nun Dustin Hoffman und Isabelle Huppert nach Erklärungen.
Drei mal sieht der Umweltaktivist und -Artist Albert Markovski (Jason Schwartzman) den gleichen, besonders großen Afrikaner. Da muss doch was dahinter stecken und was genau, sollen die existentiellen Detektive Bernard und Vivian Jaffe (Dustin Hoffman und Lily Tomlin) herausbekommen. Klar, dass dies nicht mit gewöhnlichen Methoden geschieht. Zwischen albern und absurd purzeln die Situationen herum, in denen die Schnüffelnasen völlig aufdringlich auftauchen. Zudem nimmt der herrlich chaotische Bernard auch noch Alberts Erzfeind, den aalglatten Brad (Jude Law) als Klienten an. Dessen Kaufhauskette Huckabees einverleibt sich nicht nur die Ökokampagne von Albert, gleich das ganze Aktivistenklübchen hört plötzlich auf das Kommando des einstigen Gegners Brad. Nur dessen Frau und Konzern-Covergirl Dawn Campbell (Naomi Watts) wird von den eindringlichen Fragen der Detektive völlig verunsichert und versagt fortan in rauer Kutte jedem Anschein von Schönheit.
Es passiert unerklärlich viel, man ist auch von passenden Bild-Gimmicks jeden Moment gefesselt und meint, das Buch müsse von Charlie Kaufmann ("Being John Malkovich", "Adaptation") stammen. Doch diesmal war es Regisseur David O. Russell zusammen mit Jeff Baena. Russell fiel bereits mit der leicht absurden Kriegssatire "Three Kings" auf, damals mit George Clooney überraschend gegen den Strich besetzt. Nun blickt bei dieser Star-Absurdität neben den grandios schrägen Dustin Hoffman und Lily Tomlin ein junger Jason Schwartzman ("Rushmore", "Slackers") erstaunt aus der Wäsche und erlebt in einem Leichensack die "Schichten seines Bewusstseins". Die schicken Stars Jude Law und Naomi Watts werden wunderschön demontiert. Mark Wahlberg amüsiert als wirrer, verlassener Feuerwehrmann Tommy. Isabelle Huppert taucht als mysteriöse Gegenkraft zu den chaotischen Detektiven auf, vervollständigt die Prinzipien von Schöpfung und Zerstörung. Surreal ist das alles selbstverständlich auch, wer's nicht glaubt, bekommt noch Magrittes Melone vor die Nase gehängt.
Für die Sinnfrage kann ich nur zur nächst gelegenen existenziellen
oder holistischen Detektei verweisen. Zumindest das vor allem von Jude Law
im unfassbaren Staunen hervor gebrachte "How am I not myself?" (Wie kann
ich nicht ich sein?) könnte Nachdenken über die Wahrhaftigkeit
des eigenen Lebens auslösen. Russell schafft mit "I heart Huckabbes"
auf jeden Fall das Kunststück, dass man sich am Ende mit dieser chaotischen
Welt versöhnt fühlt und ihr innerlich gefestigt sowie höchst
amüsiert entgegenblicken kann.
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