I, Robot

USA 2004 (I, Robot) Regie: Alex Proyas mit Will Smith, Bridget Moynahan, Bruce Greenwood 115 Min.

Lederjacke und Retro-Turnschuhe weisen ihn eindeutig als altmodisch aus. Außerdem steuert Del Spooner (Will Smith) sein Auto noch per Hand in einer Zeit, in der auf fünf Menschen bereits ein Roboter kommt. Auch wenn man es in der Wohnung des Polizisten Spooner nicht merkt, draußen ist 2035 und auf den Straßen laufen genau so viele Roboter wie Menschen herum. Einen von denen bringt Spooner schon auf dem Weg zum Job zur Strecke, er vermutete Handtaschenraub. Allerdings ist die Kriminalitätsrate bei den Robotern exakt Null, was den Anti-Robo Cop zum stadtbekannten Spinner macht.

Doch dann stürzt Alfred Landing, Gründer des mächtigen Roboterherstellers U.S. Robotics, tödlich in die Tiefe. Selbstmord oder Mord ist die Frage ausgerechnet für Spooner. Zielsicher spürt er ganz schnell einen aus der Art geschlagenen Roboter der neuesten Baureihe auf. Denn die verdächtige Maschine gehorcht nicht mehr und missachtet Asimovs grundlegende drei "Gesetze der Robotik":

Ein Roboter darf erstens keinem Menschen Schaden zufügen und muss zweitens den Befehlen der Menschen gehorchen, außer solchen Befehlen, die ihn in Konflikt mit dem ersten Gesetz bringen. Drittens muss ein Roboter seine Existenz verteidigen, solange er dabei nicht in Konflikt mit dem ersten und zweiten Gesetz gerät.

Hier, im logischen Regelsatz der Maschinen steckt Isaac Asimovs Gedankengut. Der Film basiert auf der gleichnamigen Anthologie des russischen Emigranten und liefert eine schöne Synthese aus spannenden Themen rund um künstliche Intelligenz. So fragt der spinnerte Roboter zuerst "Was bin ich?", gibt sich den Namen Sonny und nennt seinen Ingenieur "Vater". Dergleichen Gedankenspiele sind mittlerweile in der breiten Unterhaltung angekommen, siehe Data von der Enterprise. Doch immer noch reizt das Thema des "Ghost in the maschine", der Seele in den Maschinen, des gleichermaßen faszinierenden wie bedrohlichen Mysteriums der künstlichen Intelligenz.

So ist es ein sehr emotionaler Moment, wenn wir entdecken, dass der verdächtige Roboter Gefühle hat und auch die vermeintliche Vernichtung der anscheinend defekten Maschine wird mit viel Rührung inszeniert. Hier kann man an "Den 200-Jahre-Mann" Robin Williams denken, auch das war ein Asimov-Stoff. Die Kollegen von Sonny beherrschen immerhin zwei Schauspielzustände - eine aggressive und eine devote Haltung.

Der witzige Zyniker Spooner macht bei seinen Ermittlungen auf naiv und frech. Hätte er dreißig Jahre früher gelebt, er hätte seinen Kollegen Columbo gemocht. Will Smith bewältigt die Rolle eines Außenseiters zwischen Mensch und Maschine. So kann man beklagen, dass ein Will Smith-Film den Ideen von Asimov nicht gerecht werden kann. Allerdings gewinnt der Science Fiction mit der kuriosen Kombination Smith-Asimov an Unterhaltungs- und Mehrwert. Einen großen Anteil haben auch die tollen Zukunftsbilder, etwas die tausend identischen Roboter zwischen denen ein Verdächtiger steckt. Sie verdanken wir Alex Proyas, der schon in "The Crow" und "Dark City" besondere Welten schuf. An der Faszination kommt das Chicago des Jahre 2035 nicht heran, aber wie gesagt, die ist halt auch ein Will Smith-Film ...


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo