The Hours

USA 2003 (The Hours) Regie: Stephen Daldry Buch: David Hare nach einem Roman von Michael Cunningham sowie der Vorlage von Virgina Woolf Mit: Nicole Kidman (Virgina Woolf), Juliane Moore (Laura Brown), Meryl Streep (Clarissa Vaughan), Ed Harris (Richard Brown) 110 Min. FSK ab 12

Nicole Kidman spielt Virginia Woolf

Eine Adaption, ein raffiniertes Spiel mit Autoren und Lesern, mit Meryl Streep, Julianne Moore und Nicole Kidman exzellent besetzt. Das Meisterwerk "The Hours" zeigt Virgina Woolf und zwei weitere Frauen in verschiedenen Epochen unter der Last des Lebens.

Virgina Woolf wollte in ihrem Roman "Mrs. Dalloway" das ganze Leben einer Frau an einem Tag zusammenfassen. Regisseur Stephen Daldry ("Billy Elliot") bringt in weniger als zwei Stunden die Leben von drei Frauen auf den (Tief-) Punkt. Der furiose Strudel der Emotionen auf drei Zeitebenen konzentriert sich dabei vor allem auf die schweren Zeiten.

Während Virginia Woolf (Nicole Kidman) unter Kontrolle ihres Mannes Leonard und der Ärzte nur mit Mühe an ihrem Roman "Mrs. Dalloway" arbeitet, kämpft die blasse, unsichere Leserin Laura (Julianne Moore) 1951 mit einem Geburtstagskuchen für den ungeliebten Mann und Clarissa Vaughan (Meryl Streep), eine moderne Mrs. Dalloway, bereitet 2001 eine Party für ihren aidskranken, gerade mit einem Literaturpreis ausgezeichneten Ex-Mann vor.

Nicole Kidman, die hinter einer aufgeklebten Nase nicht zu erkennen ist, hat sich noch in der Schule bei "Mrs. Dalloway" gelangweilt. Beim Dreh wurde sie so vom schweren Trübsal ihrer Figur ergriffen, dass diese Gefühle sie auch abseits des Sets verfolgten.

Die Geigen der Komposition von Philipp Glass ("Koyaanisqatsi") treiben immer wieder einen Wirbel an, der drei Leben miteinander verquickt. "The Hours" sind die Stunden, die ein Leben ergeben, allerdings kein besonders fröhliches. Die lachende Kinderschar, die Virginias Schwester bei einem Besuch umgibt, wird mit "trivial" und "öd" beschrieben. Abgesehen davon bietet "The Hours" exzellentes Kino, wunderbar zusammen gebrachte Geschichten, Schauspielkunst auf höchstem Niveau. Ein schwermütiges Vergnügen halt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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