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The Hanging Garden

Kanada 1997 (The Hanging Garden) Regie und Buch Thomas Fitzgerald, 90 Min.

Ein dicker William gießt die Blumen seines Vater und betet die Blütenperioden herunter. Doch irgendwas macht er immer falsch und der jähzornige Vater holt schon zum Schlag aus. Auch als William Jahre später völlig schlank wieder kommt, sieht er sich im Spiegel immer noch als kleiner Junge. Zur Hochzeit der Schwester wird die Familiengeschichte aufgerollt. Witzig wirkt William in den übergroßen Klamotten, aber es beginnt auch wieder das große Fressen.

Es ist eine fürchterlich deprimierende Familie: Der alkoholkranke Vater, die Oma Nana hat Alzheimer. Williams Ex-Lover wird von seiner Schwester geheiratet, steht aber weiter auf Männer. Die immer sorgende Mutter ist geladen vom Frust vieler Jahre. Nach der Hochzeit verschwindet sie einfach und überläßt es William noch ein Geheimnis zu entdecken.

"Als wäre ich nie weg gewesen", begleitet William mysteriös melancholisch die Anwesenheit seines jüngeren Selbst. Die Flashbacks vermischen sich und plötzlich verschwindet die Erscheinung vom dicken William aufgeknüpft zum Selbstmordversuch nicht mehr aus dem Garten. Sehr poetisch macht Autor Fitzgerald die Leichen sichtbar, die diese Familie im Keller und Garten pflegt. Kein Wunder, dass Anfälle von Atemnot William auch noch seinem Coming Out die Kehle zu schnüren. Auch darin, dass fast alle Figuren Pflanzennamen tragen, zeigt sich die feine Konstruktion des bestens konstruierten und gespielten Films. Das alles wird noch mit einer gesunden Portion Humor und Hoffnung erzählt. "The Hanging Garden" ist ein wunderbarer, exzellent gemachter Film. Nur so fürchterlich depressiv ...


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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