Hustle & Flow

USA 2004 (Hustle & Flow) Regie: Craig Brewer mit Terrence Dashon Howard, Anthony Anderson, Taryn Manning 116 Min. FSK ab 12

"It's hard out there for a pimp" - So ein Zuhälter hat es schon schwer! Dies ist der Titelsong und auch irgendwie die Moral einer seltsam angesiedelten Erfolgsgeschichte: Aus dem altmodischen "Vom Tellerwäscher zum Millionär" wurde im MTV-Stil "Vom Zuhälter zum Rap-Star"! Es erforderte schon eine Menge Talent, um diese verquere Geschichte ans Klingen zu bringen.

Was unterscheidet den Menschen vom Hund? Mit dieser hoch philosophischen Betrachtung in einem coolen Dialog wird uns DJay (Terrence Dashon Howard) vorgestellt. Leider wird er unterbrochen, denn ein Kunde fährt auf. Das beste Pferd Nola (Taryn Manning) im (arg kleinen) Stall des Zuhälters DJay muss ran und so lernen wir seine andere Seite kennen. Doch nicht zu genau, denn der vom Musiksender MTV produzierte Film hat sich früh entschieden, dass DJays lyrisches Talent wichtiger als sozialrealistischer oder gar feministischer Kokolores ist. So beschränkt sich die Frustration des Naivchens Nora angesicht ihrer Tätigkeiten auf gerade mal einen Dialog. Ansonsten bleibt es in den Songtexten "cool", Zuhälter zu sein.

Und da jeder Zuhälter "mit einem Traum" seinen Weg machen sollte, findet DJay zuerst einen alten Schulfreund (Anthony Anderson) mit Aufnahmegeräten und dann noch einen weißen Kirchenmusiker Shelby (DJ Qualls). Zusammen basteln sie sich ein Studio, schmeißen zuerst die Frauen raus, um später zu merken, dass es ohne sie - im Chor! - nicht geht.

"Hustle & Flow" - auf schlecht deutsch vielleicht durch "Lude mit Lied" zu übersetzen - erzählt eine musikalische Erfolgsstory mit anrührend einfachen Leutchen. Das reichte für den Publikumspreis beim Sundance-Festival 2005. Für ein anständiges Maß an Authentizität steht Produzent John Singleton, der selbst als Regisseur gerade "Vier Brüder" in den deutschen Kinos hat. Dass dann in den letzten zehn Minuten aus dem Nichts kräftig die Gewalt ausbricht, irritiert. Scheinbar gilt in der Szene: Nur ein toter Rapper ist ein guter Rapper.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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