Hör auf zu heulen, Hermann

Island/BRD, Regie Magret Rún

Für Hermann Brunndeckel besteht reichlich Grund zu jammern: Er ist schüchtern, hat Probleme mit Frauen, seiner Sexualität, ja eigentlich mit dem ganzen Leben. In Alpträumen wird er von seiner Mutter verfolgt. Wenn das Leid zu groß wird, quält sich Hermann schon mal selber. Auch in der Heilsarmee kommt er dem Sinn des Lebens nicht näher. Gibt es nur den Tod als Ausweg?

Margret Rún (den Rest ihres Namens erläßt sie Deutschen freundlicherweise) studierte in Reykjavik Jura, bevor sie bei Presse, Funk und Fernsehen arbeitete. Mit einem staatlichen Stipendium begann die Isländerin eine Ausbildung an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Die ersten Erfahrungen der 30 jährigen Drehbuchautorin und Regisseurin mit Deutschland beeinflußten auch den Charakter Hermanns. Nach ihrer Meinung gibt es hier viele Menschen, die sich an ihre Probleme klammern und sich weigern, den Schritt zu positiven Erlebnissen zu wagen. Für das Drehbuch zu "Hör auf zu heulen, Hermann" mit vielen surrealistischen Traumsequenzen und emotional geladenen Momenten fand Margret Rún anfangs keine Förderer. Alle Produzenten und Fernsehanstalten lehnten ab. Erst mit 50.000 DM aus eigener Tasche und dem opferbereiten Einsatz des Drehteams konnte der Film realisiert werden. Er erhielt in München den "Nino-Rota"-Preis für die Musik von Rainer Fabich. Da die Wege des Herrn wundersam sind, war auch der erster Preis eines katholischen Festivals drin.

Margret Rún wird ihren Film nach Aachen begleiten und den Fragen des Publikums zur Verfügung stehen. Als Drehbuchautorin wird sie vielleicht auch einige interessante Geschichten erzählen. Zum Beispiel, warum FilmemacherInnen in Island vor jedem Projekt erst ein Haus bauen sollten ...

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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