Hier spricht Denise

USA 1995 (Denise Calls Up) Regie + Buch Hal Salwen, 80 Min.

Ein Horrorfilm eigentlich - aber ein spaßiger: Menschen von heute sitzen, hocken, liegen vor ihren Tastaturen und Monitoren und kommunizieren. Das heißt sie telefonieren nur noch, aber das auf vielfältigste Weise. So werden über lange Leitungen Beziehungen geknüpft, Geburten in Konferenzschaltungen live mitverfolgt und der Anrufbeantworter zeichnet den tragischen Autounfall auf, bei dem das Handy den Gehörkanal tödlich erweiterte. Doch nach dem Tod werden schnell andere Verbindungen gelegt. Nicht nur beantwortet Telefonsex die Frage nach Safer Sex, auch eine Befruchtung kommt körperlos zustande. Man sieht sich nur per Fax, da man "gerade" sehr viel zu tun hat.

Der Spaß an einer hochtechnisierten Kommunikation, die verhindert, daß sich die "Freunde" noch jemals treffen, führte zu einem sehr unterhaltsamen und sehr günstigen Spielfilm. Die Telefoneure werden mit Freisprechanlagen, Handys oder Headsets charakterisiert. Ein außergewöhnlich komischer Film für Telefonfetischisten aus dem Land der unbegrenzten Telefonmöglichkeiten, in dem man schon immer das aktuelle für ein zweites Gespräch zurückstellen konnte und in dem günstige Tarife das Leben am Draht möglich machen. Schade, daß die Telekom dies in Deutschland brutal verhindert. Aber vielleicht bekommt Hal Salwen vom abgezockten Geld ja Mittel für einen neuen Film.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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