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Heirat nicht ausgeschlossen

USA 1997 (The Matchmaker) Regie Mark Joffe, 97 Min.

Ver-Heiratet!

Das Kino ist eine große Verkuppelungsmaschine. Gemeint sindnicht all die Pärchen die beim und nach dem Kinobesuchzusammenkamen. Die meisten Filme haben scheinbar nur das Anliegen ausihren Figuren Paare zu machen. Einige gestalten diesen Drangromantisch, andere dramatisch. Dieses Werk, das sich im Originalsogar "Heiratsvermittler" nennt, vollzieht den Akt völliguninteressant.

Weil der amerikanische Politiker McGlory (Jay O. Sanders) fürden Stimmenfang unbedingt irische Vorfahren braucht (siehe Kennedy),muß seine Assistentin Marcy (Janeane Garofalo) im irischen NestBallinagra Ahnenforschung betreiben. Da zufällig gerade das"Matchmaking"-Festival stattfindet, sind die irischen Männermehr als sonst auf "das Eine" fixiert. Irische Männer, das istin diesem Film die Gattung, die schlecht angezogen in Kneipen lebenund deren vordere Extremitäten sich zum Festhalten anGuinesskrügen eignen. Ein alter, keineswegs weiser Vermittler,der Matchmaker (Milo O'Shea), hat auch schon den passenden Partnerfür Marcy ins Auge gefaßt. Das Publikum hat es schonStunden vorher gemerkt und inzwischen einige Runden abgegähnt.Nette, uninteressante Menschen gewinnen durch eine ganz schwacheSynchronisation noch mehr an Blässe. (Aus zwei Sprachen -Amerikanisch und Irisch - wurde wieder eine gemacht!) Ein kleinerSängerwettbewerb treibt die irische Folklore auf die Spitze.Hubschrauberflüge fangen die Landschaft ein. Das sich humoriggebende Gähnwerk versucht krampfhaft, sentimental zu sein undist auch sonst sehr konstruiert. Am Ende kippt das Harmlose insRückständige: Marcy fliegt aus dem Job, den sie sowieso niebeherrschte, an einen holzbeheizten Herd. DasGroßstadtmädchen entdeckte nämlich das bessere Lebenund die besseren Menschen in Irland. Während Städterdurchgehend verdorben sind, bekommen nur der von seinem Assistentenverführte Politiker ein paar Pluspunkte und eine Kennedy zurFrau.

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