Heartbreakers

USA 2001 (Heartbreakers) Regie David Mirkin, 120 Min.

Sie erinnern sich an die weibliche Kampfmaschine, die einem armen Einwanderer namens "Alien" das Leben schwer machte? Jetzt stellen Sie sich Sigourney Weaver als elegante, charmante und raffinierte Heiratsschwindlerin in der High Society vor. Ziemlich schwierig. Das genau ist eines der Probleme der uneleganten Gaunerinnen-Komödie "Heartbreakers".

Der grobe Italo-Klotz Dean (Ray Liotta) und "Autobesitzumverteiler" ist frisch mit Angela (Sigourney Weaver) verheiratet, kann sich aber nach einer frustrierenden Hochzeitsnacht den Verführungen seiner Sekretärin Wendy (Jennifer Love Hewitt) nicht erwehren. Die prompt fällige Scheidung bringt Angela 300.000 $ ein. Wir hingegen gewinnen kurz drauf die Erkenntnis, dass Angela und Wendy eigentlich Max und Page heißen und zudem Mutter und Tochter sind. Das eingespielte Duo in Sachen Heiratsschwindel ist jedoch zerstritten wie Katze und Katze. Page will auf eigenen Beinen betrügen, allerdings zwingt sie das Finanzamt, noch einen gemeinsamen Coup zu landen. In Florida wird ein reicher Tabakindustrieller (Gene Hackman) ausgekuckt, ein alter Griesgram mit dunkelgelben Zähnen und Nikotinsucht. Während Mutti als Russin Olga das Ekel umgarnt, startet Page ihre eigene Betrügerei, bei der sie sich selbst reinlegt: Sie verfällt dem Barkeeper Jack (Jason Lee) hoffnungslos.

Sigourney Weaver und Jennifer Love Hewitt wirken in ihren Rollen wie Betrügerinnen - so grob und ungeschickt könnten sie niemanden verführen, nicht mal das Kinopublikum. Ganz deutlich sollte die exzellente Komödie "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" (mit Michael Caine und Steve Martin) auf weiblich kopiert werden, doch es ist kein Vergnügen, diesen ungeschickten Herz(ver)brecherinnen beim Stümpern zuzusehen. Vermutlich um dem Trend "Dumm kommt gut" zu entsprechen, fielen die Betrügerinnen nicht besonders raffiniert aus. Dazu ein Satz einfacher Typen - deren Verspottung wir die besseren Momente verdanken - und fertig ist die filmische Boulevardkomödie. Das mäßig gespielte Schwach-Stück will am Ende noch romantisch werden und wird dabei braver als eine Folge Teletubbies. Ein Verbrechen!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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