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Hannibal

USA 2001 (Hannibal) Regie Ridley Scott, 132 Min., FSK ab 18

Jetzt brechen die Lämmer ihr Schweigen. Doch nach dem vierten Roman von Thomas Harris um den kannibalischen Hannibal Lecter gedreht, müsste alles anders sein: Die knallharte FBI-Agentin Claris Starling (Julianne Moore, nicht Jodie Foster!) wurde nach dem erfolgreichen Fang eines Serienmörders von den Vorgesetzten auf ein Abstellgleis geschoben. Eigentlich möchte man die freche Aufsteigerin aus einfachen Verhältnissen ganz loswerden. Erst als das millionenschwere Hannibal-Opfer Mason Verger (Gary Oldman) seine Fänge nach dem verschwundenen Mörder ausstreckt, kommt Starling wieder ins Geschäft. Vor allem, als sie der Lockvogel für Dr. Lecter wird.

Es gibt tatsächlich auch eine gefühlsmäßige Beziehung zwischen dem hungrigen Psychologen und der innerlich unsicheren FBI-Agentin. Im Buch endet - oder beginnt - alles mit einer Art Hochzeitsmahl, bei dem es als zweiten Gang sehr frisches Gehirn von besonders ekligen Typen gibt. Der Film hat nun den guten Stoff für einen möglichen 3.Teil verheizt: Hannibal - Der Nachschlag! Hätte nie gedacht, dass ich mal schreibe: Das Buch ist besser. Doch jetzt musste es passieren.

Wenn man sich auf ein gutes Essen mit alten Bekannten freut, macht eine Absage nicht viel aus. O.k., Jodie Foster wollte nicht mehr mit machen, statt Jonathan Demme sprang der Alien- und Blade Runner-Regisseur Ridley Scott ein. Nur Anthony Hopkins machte sich wieder an die Fleischtöpfe, diesmal als sehr humoriger und kaum schauerlicher Werbeträger für angeschlagene Metzgereien.

"Hannibal" ist weitgehend eine Geschichte ohne Biss, es fehlt die Würze, nur Fragmente eines faszinierenden psychologischen Duells bleiben übrig. Der enttäuschende Schocker berührt nicht, lässt kühl. Dazu vermisst man doch die harte Stimme Jodie Fosters. Am Ende bleibt nur die Frage, ob man auch von Politikerhirn Kreuzfeld-Jakob bekommt. Vom Kucken wird man jedenfalls nichtwahnsinnig (begeistert).

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