Ein Herz im Winter

Fr 1992 (Un Coeur En Hiver) R: Claude Sautet, 104 Min.

Maxime und Stephane arbeiten als exklusive Geigenbauer in Paris. Ihr gemeinsames Leben funktioniert in freundschaftlichem Desinteresse an den weiblichen Kontakten des anderen. Das brauchte sich nicht zu ändern als Maxime (Andre Dussollier), der Chef, eine feste Beziehung ankündigt. Doch von der Violinistin Camille Kessler (Emmanuelle Beart) fühlt sich auch der zurückgezogene Stephane (Daniel Auteuil) fasziniert.

Was jetzt als dreifacher Liebeswahn losrasen könnte, bleibt eine angenehm verhaltene Dreiecksgeschichte. Sie konzentriert sich auf Stephane, der aus Angst vor Gefühlen, mit einem umwinterten Herzen seine Freundschaften und Beziehungen negiert. Trotz vieler Dialoge legen die Figuren ihre Herzen nicht dem Publikum offen, sie erfordern eine selbständige Interpretation des pessimistischen Lebensbildes.

Vom reichen Fundus hervorragender französischer Darsteller profitiert auch "Ein Herz im Winter". Emmanuelle Beart simuliert das Geigenspiel bei den Ravel-Interpretationen ausdrucksvoll, sie zeigt eine Camille mit gradlinigen (Gefühls-) Äußerungen. Alle Figuren stehen im Leben, der Film verzeichnet kleine Wendungen des Alltags und ist dabei manchmal (be-) treffender als ausgefeiltere dramatische Konstruktionen. Im Vergleich zu Sautets "Einige Tage mit mir", in dem Daniel Auteuil ebenfalls eine Hauptrolle spielte, zeigt sich "Ein Herz im Winter" damit als wesentlich privater.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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