Der Hut geht 'rum

Hulverscheidt-Filme im Hauptquartier

Mit dem Programm "Der Hut geht um" beginnt das Aachener Filmhaus am Mittwoch um 20.30 Uhr seine neue Saison am traditionellen Spielort, der Hauptquartier-Kneipe. Manfred Hulverscheidts "Videofilme für das Fernsehen" zeigen dabei, daß in der Flimmerkiste - wenn auch selten - doch filmische Qualität zu entdecken ist. "Der Hut geht um" ist nicht nur eine Anspielung auf die Finanzierung des Vereins Aachener Filmhaus. Es ist auch der passende Titel des Hauptfilms vom Hulverscheidt-Abend: Der Aachener Geldbrunnen am Münsterplatz ist Zentrum des Films, der den Kreislauf des Geldes in vielen Aspekten bebildert. Die musealen Penner von Duane Henson im Ludwig Forum gehören ebenso dazu, wie ihre real frierenden Kollegen auf unseren Straßen, die augenfällig durch eine Drehtür vom Kreislauf des Geldes ausgeschlossen werden.

Egal ob in den Fußgängerzonen der Stadt (mal Aachen, mal Köln, mal Berlin) gemalt, gesungen oder getanzt wird: Der Hut ist immer dabei. Sogar in der Kirche macht er als Klingelbeutel seinen Rundgang. Der Film des Berliners Hulverscheidt, der nach einem Filmstudium regelmäßig für das ZDF arbeitet, redet nicht viel - seine Bilder sprechen für sich: Dem Bargeldautomat gegenüber sitzt ein Bettler; dem Spruch "Hast du was, bist du was" hält Manfred Hulverscheidt das Schild "Habe Hunger!" entgegen.Zu den vielen lokalen Aspekten in "Der Hut geht um" gehört auch der Auftritt des Aachener Grafikers Gabor Baksay als Trickbetrüger. Weiterhin wird am Mittwoch noch der dreißigminütige "MarschMenschen" gezeigt, eine formal ähnliche Dokumentation, die das Marschieren persiflierend beobachtet.Nach "Käpt'n Blaubär" gibt es am Mittwoch also wieder einen schönen Beleg für den Gesinnungswandel im Aachener Filmhaus, das seit einiger Zeit auch gute Videos per Großbild-Projektion vorführt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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