Der Herr des Hauses

USA 2005 (Man of the House) Regie: Stephen Herek mit Tommy Lee Jones, Anne Archer, Brian Van Holt 100 Min. FSK ab 12

Für wen bitte wurde dieser Film gemacht? Action ist nur stellenweise zu finden. Reichlich freier Bauchnabel könnte die pubertierenden Jungs ansprechen, wenn "Star Wars" ausverkauft ist. Aber Hauptfigur ist doch der knorrige alte Texas-Ranger Roland Sharp, von Tommy Lee Jones bewährt trocken auf die Leinwand gespielt. Die Lösung: Für Filmo- und Biographie von Tommy Lee Jones wurde "Der Herr des Hauses" gedreht! Dort wird das Kabinettstückchen immer gerne Erwähnung finden.

Während Texas Ranger Roland Sharp (Tommy Lee Jones) einen Zeugen jagt, wird dieser erschossen und nur fünf Cheerleader waren Zeugen. Deren selbst vereint noch zweistelliger IQ kann sich weder auf Haarfarbe, Gesichtsmerkmale oder Größe des Täters einigen. Trotzdem müssen sie geschützt werden. Der ganz und gar ernsthafte Ranger Sharp - "Ich höre alles, ich sehe alles, ich habe keinen Humor" - wird undercover zum Hilfstrainer der Cheerleader und zieht mit ihnen in eine ungleiche Wohngemeinschaft.

Mit stoischem Ernst begegnet Sharp einem höllischen Quintett der Hirnlosigkeit. Die Cheerleader begreifen den Ernst der Situation nicht und sind nur entsetzt, dass man ihnen Handy und Palms wegnimmt. Der offizielle Trainer-Assistent der Mädels wird immer mehr zum Kindermädchen - wie oft haben wir das schon gesehen. Vielleicht mit geringerem Vermögen als mit dem, Tommy Lee Jones zu erleben. Doch irgendwie wirkt "Der Herr des Hauses" selbst schlimmer als harmloses Filmchen, ein Wunder, wie Schauspieler so etwas durchstehen.

Da ist man erleichtert, als der Mörder die WG endlich findet und etwas passieren muss. Etwas Entwicklung gibt es immerhin: Eine der Hupfdohlen verliebt sich in ihn, eine andere wird zum Kumpel. Alle helfen dem geschiedenen Vater das Verhältnis zu seiner Tochter zu beleben. Und dann gibt es ein gecoachtes Date: Mit Hilfe der Überwachungstechnik, welche die Zeuginnen schützen soll, wird der hölzerne Polizist nach Gurkenmaske und Anstandsschule durch ein Abendessen mit der Literaturlehrerin gelotst. Ein romantisches Tete-a-tete mit fünf Mädchen im Ohr! Wie gesagt, vor allem eine originelle Nummer in Jones Repertoire.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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