Das Heimweh des Walerjan Wrobel

Von Günter H. Jekubzik

Einen unauffällig gestalteten Rückblick auf ein kurzes Jugendglück und ein langes Leiden als Zwangsarbeiter für Deutschland erlaubte "Das Heimweh des Walerjan Wrobel". Der Weg des jungen Polen durch einen unmenschlichen Mechanismus aus Befehlen, Ordnungen und Zahlen wirkte beinahe alltäglich. Das machte Zwangsarbeit, Gefängnis und Konzentrationslager so glaubhaft. Walerjans Begegnungen mit Deutschen zeigten keine Nazi-Monster, sondern 'nur' funktionierende Staatsbürger.

Mit sicheren Stil setzte Rolf Schübel die kurzen prägnanten Szenen in einen authentisch wirkenden Rahmen, bis hin zum nüchtern präsentierten Todesurteil einer haarsträubenden Unrechts-Justiz. Sorgfältig machte der Regisseur die Einsamkeit des einfachen Jungen in einer verständnislosen Welt nachfühlbar. Artur Pontek, der Darsteller des Walerjan ermöglichte vor allem das erschütternde Erlebnis eines hervorragenden Films, der beinahe unterging zwischen dem überfüllten Kino und dem bilderverschlingenden Fernsehen einer nur nach vorne blickenden Zeit.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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