Ground Zero

Australien 1987, Regie: Michael Pattison, 105 Min.

Spannender als dahinplätschernde Todesmelodien und längst abgelaufene Tötungslizenzen, engagierter als Oliver Stones Vietnam-Nachwehen, so präsentiert sich der Polit-Thriller "Ground Zero" verspätet und nur für vier Tage in Aachen.

Jahre nach Atombombentests in der australischen Wüste wird am 'Ground Zero', dem Ort der Explosion, die Leiche eines Mannes aus dem für Jahrtausende verstrahlten Sand gegraben. Der angeblich im Meer verschollene Dokumentarfilmer wurde ermordet. Hängt sein Tod damit zusammen, daß er im staatlichen Auftrag die britischen Bombentests aufnahm? Während in einem Untersuchungsausschuß gleichzeitig die unverantwortlichen Umstände der an sich schon mörderischen Versuche geklärt werden sollen, sucht Harvey Denton, der Sohn des Ermordeten, im Wettlauf mit Geheimdienstlern nach einem verschwunden Film seines Vaters.

Trotz der ungemein spannenden Handlung werden Thema und Opfer nicht verraten. Sie tauchen immer wieder und nicht nur im Hintergrund auf. Der deutlichen Sprache des australischen Untersuchungsrichters gegenüber den angeklagten Briten folgt keine Schuldabschiebung auf die englischen Sündenböcke. Alle haben etwas zu verbergen und wollen Gras über die alten Geschichten wachsen lassen. Aber der Film zeigt, daß der Boden verstrahlt, die Aborigines tod oder krank sind und verschweigt nicht den Grund. Ein hochdramatischer Thriller, der bei aller handwerklicher Brillianz seinen Standpunkt nie aus dem Blick verliert.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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