Der Großstadtindianer

Frankreich 1994 Regie: Herve Palud mit Thierry Lhermitte, Patrick Timsit, Ludwig Briand, Miou Miou u.a.

Marchado führt als Geschäftsmann ein Leben nach dem Motto »PFUI - Sie haben es sich versaut«. Die fünfte Telefonleitung vertrieb seine Frau. Mit Handy, Laptop und Satelliten-Verbindung bewaffnet, begibt sich Marchado nun in die abgelegene Idylle eines Urwalddorfes, um die Unterschrift seiner Ex zur Scheidung einzuholen. Nur mit Glück empfängt er zwischen zwei interkontinentalen Geschäftsabschlüssen die akustische Message, daß irgendwo am Lagerfeuer sein dreizehnjähriger Sohn hockt, von dem er bislang nichts wußte.Mimi Siku, übersetzt heißt das Katzenpisse, kommt mit nach Paris. Er ist perfekter Schütze und Jäger, was den Pariser Tauben ebenso Sorgen macht wie den leckeren exotischen Zierfischen im Wohnzimmer-Aquarium. Nicht nur Mimi Sikus zahme Vogelspinne, auch seine eindeutigen Angebote an junge Frauen mit Bratpfannen - im Dschungel versteht dies jedes Mädchen - bringen Schwung in den verplanten Alltag.Die quirlige Geschichte und der nette Humor lassen die Wandlung des Vaters ganz am Rande ablaufen. Dieser schöne Traum von der Flucht in eine Welt, die das Wort »müssen« nicht kennt, könnte eine thematische Fortsetzung von Coline Serreaus »Die Krise« sein.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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