25. Filmtage Hückelhoven

Von Günter H. Jekubzik

Das traditionsreichste Filmereignis der Region feiert Jubiläum und steht vor der Wende. Die "25. Belgisch-Niederländisch-Deutschen Filmtage Hückelhoven" zeigen am Wochenende "altbewährtes" und gleichzeitig junges, wildes Kino. Ein Oscar-Gewinner und andere heiße Kandidaten stehen auf dem Programm, dazu gibt es einige Premieren für Deutschland.

Vor 25 Jahren trafen sich 30 Teilnehmer in Marienberg/Übach-Palenberg. Heute sind es 400 - 500 Jugendliche, die in der einzigartigen Veranstaltung zusammenkommen. Hauptsächlich Schüler aus den drei Nachbarländern sehen ihre besten Filme mit jugendrelevanten Themen und diskutieren in den lockeren Freizeiten. Doch die Vorführungen in der Aula der Stadt sind sämtlich kostenfrei und für alle Interessierten zugänglich. Diesmal lohnt sich der Blick über die (Sprach-) Grenze besonders und der deutsche Filmfreund wird etwas neidisch bei so hervorragenden belgischen und niederländischen Produktionen.

Das Programm beginnt am Freitag (17 Uhr) mit dem Kinderfilm "Conte des trois diamants". Das allseits gelobte "Märchen von den drei Juwelen" des palästinensischen Regisseurs Michel Kleifi spielt im von Israel besetzten Gazastreifen. Nach einem niederländischen Kurzfilmprogramm (20 Uhr) und der Eröffnung ist erst- und vielleicht letztmalig "De vliegende Hollander" zu genießen. Jos Stellings ("Der Weichensteller", "Der Illusionist") großes Opus wurde zwar mit circa drei Millionen von der Filmstiftung NRW gefördert und auch bei uns gedreht, doch bislang will ihn kein deutscher Verleih in den Kinos zeigen!

Dabei zeigt der Samstagmorgen (9.30 Uhr) mit dem Oscargewinner "Antonias Welt", was der niederländische Film Wert ist. Auch "Le huitieme jour" (Am achten Tag, 14.15 Uhr) aus Belgien könnte die begehrte Trophäe einheimsen. Er wird ab Dezember in unseren Kinos laufen, doch die Originalfassung ist eine Reise nach Hückelhoven wert. Die wachsende Freundschaft zwischen einem lebensfernen Workaholic und dem mongoloiden Georges, muß bei der Synchronisation einen großen Teil seines Charmes verlieren.

Dem niederländischen "Zusje" (16.30 Uhr) folgt um 18.15 Uhr die platte deutsche Komödie "Busenfreunde". Am Sonntag könnte der deutsche Film mit zwei Premieren allerdings wieder Ansehen gewinnen: "Die Mutter des Killers" steht für Frühaufsteher (9.30 Uhr) auf dem Programm, mit "Landgang für Ringo" (14.30 Uhr) des in Hückelhoven schon bekannten Lars Becker schließt das Festival gleich eine ganze Epoche ab. Über die Ereignisse des Wochenendes und die neue Konzeption berichten wir am Montag.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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