Berlinale 2003

Festivalberichte von Günter H. Jekubzik und Oliver Schiffers


Die 53. internationalenFilmfestspiele in Berlin
6. - 16. Februar 2003

Grandioser Abschlussfilm

Gangs of New York


Berlin. Die deutsche Premiere des Epos "Gangs of New York" von Martin
Scorsese bildete einen passenden Abschluss der 53. Berlinale. Martin
Scorsese Historischenfilm mit Leonardo DiCaprio und Daniel Day-Lewis
ist das Kinoereignis des Frühjahrs. Es wird wie eine Axt einschlagenin
das Bild, das man bislang von New York hatte.

In einer archaisch aufgezogenen Straßenschlacht zwischen irischen
Einwanderern und selbst ernannten "Amerikanern", erschlägt 1846 der
Hordenführer Bill Cutting, der Schlächter (Daniel Day-Lewis) genannt,
den irischen Gegner Priester Vallot (Liam Nesson). Dessen Sohn
Amsterdam (Leonardo DiCaprio), der Zeuge des blutigen Schlachtens auf
einem Platz mitten in New York wurde, kehrt nach 16 Jahren
Erziehungsanstalt zurück, um sich zu rächen. Doch als vermeintlicher
Einwanderer kommt Amsterdam dem Mörder Bill ganz nah, wird sein engster
Vertrauter und rettet ihm sogar das Leben. Aber die persönliche Rache
misslingt, schwer verletzt beginnt Amsterdam seinen Kampf erneut,
diesmal für seine irische Gemeinschaft und andere Unterdrücktein der
gewalttätigen und korrupten Stadt New York.

Der New Yorker Martin Scorsese ("Mean Streats", "New York, New York",
"New York Stories") zeigt kaum filmische Kabinettstückchen, verlässt
sich ganz auf seinen großen Coup, mit einer klassischen Story in die
Tiefenschichten New Yorker und amerikanischer Geschichte zu locken. Das eindrucksvolleStück Gewalt und Geschichte ist in der ebenfalls hörenswerten
Originalversion von verschiedenen Slangs durchzogen.