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Voll Frontal

USA 2002 (Full Frontal) Regie Steven Soderbergh mit Julia Roberts, Catherine Keener, Mary McCormack, David Duchovny, Nicky Katt 101 Min. FSK ab 12

Der neue Film von Steven Soderbergh, dem angesagtesten Regisseur Hollywoods, mit den Superstars Julia Roberts und Bratt Pitt wird nur die eingefleischtesten Cineasten ins Kino bringen. Denn nach seinen Boxoffice-Hits "Erin Brockovich" und "Ocean's 11" drehte Soderbergh mal nebenbei sein "8 1/2" - allerdings nicht fellinesk in Rom sondern knallhart in Los Angeles.

Julia Roberts interviewt als Journalistin Catherine den Filmstar Nicholas und fliegt mit ihm zum Set nach L.A. Es entwickelt sich eine Film-im-Film-Liebe in Zelluloid-Qualität. Die Leidenschaften und Probleme im Film drum herum sind zwar digital grobkörnig, verwackelt und unscharf, aber letztlich reizvoller. Für nur zwei Millionen Dollar realisierte der Cannes-Sieger Soderbergh mit Dogma-Stil einen Personenreigen in der Scheinwelt Hollywoods. Ein Theaterregisseur inszeniert ein schräges Hitler-Stück, ein Journalist wird entlassen, während seine Frau Lee (Catherine Keener aus "Being John Malkovich") reihenweise Leute rausschmeißt. Ein Paar lernt sich im Internet kennen, verabredet sich in einem Wüstennest und trifft sich real im Flieger, ohne etwas von einander zu wissen. Zwei Schwestern verstehen ihre Wünsche nicht, ein Produzent bringt sich um.

Die Einblicke in das Leben in Los Angeles wirken seltsam für Außenstehende, auffällig ist die Härte mit denen man miteinander und mit sich selbst umgeht. Der Titel ist eine Charakterisierung Lees, die - wie manchmal ein (voll frontal) angefahrener Hund - weiter läuft, obwohl sie etwas Schreckliches erlebt haben muss. Doch darum geht es nicht (nur) - nach eigener Aussage ist "Voll Frontal" ein "Film über Filme für Leute, die Filme lieben". Mehrschichtig und interpretierbar wie dieser Satz bleibt auch das raue Werk, für das selbst die Stars nur einen Minimallohn erhielten und sich (sichtbar) selbst schminken mussten.

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