Für mich soll's rote Rosen regnen

BRD 1995 Regie Walter Harrich, 90 Min.

Am 28. Dezember feiert Hildegard Knef ihren Siebzigsten. Zeit für "Hildegard Knef zwischen Gestern und Heute", noch ein Porträt über die Schauspielerin, Sängerin und Autorin. "Diwa-Film" produzierte es mit illustren und ungewöhnlich zusammengestellten Gästen. Dominiert werden die Erinnerungen und Interviews vom Off-Kommentar der "Knef".

Nach einer schweren Kriegskindheit begann die Karriere mit Theaterauftritten und einer bewegenden Leistung im ersten deutschen Nachkriegsfilm, Staudtes "Die Mörder sind unter uns". Dann kam "Die Sünderin", der Skandalfilm der frühen Nachkriegszeit, von 1947 bis 1950 drehte sie als Hildegard Neff in den USA, danach gab es Rollen in England. Ihre späteren Auftritte mit teils selbstgeschriebenen Chansons und der eindrucksvollen, tiefen Stimme faßte Ella Fitzgerald im Kommentar zusammen, sie sei "die größte Sängerin der Welt ohne Stimme".

Junge Bands lassen heute ihre Hits aufleben, von der Gruppe "Engel wider Willen" gibt es die Cover-Version des Chansons "Von nun an ging's bergab". Den "Kriminaltango" tanzt mit ihr der Techno, der ja selbst Leichen musikalisch wieder aufköchelt. So verwaltet sie ihre Lieder und ihre Erinnerungen, wirkt dabei in den inszenierten Szenen unangenehm gekünstelt. Verkrampft ist die stark geschminkte Dame um ein Bild des Erfolgs bemüht, latent schwingt immer das Thema Altern mit.

Diese oberflächlichen Häppchen der Biographie mit einem Kapitelchen Marlene Dietrich und dem schweren Sprechen über die Krebserkrankung ergeben in der filmischen Umsetzung ein konventionelles, weitgehend profilloses Porträt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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