Fünf Uhr am Nachmittag

Iran/Frankreich, 2002 (Panj e asr) Regie und Buch: Samira Makhmalbaf mit Aghele Rezale, Abdolgani Yousefrazi, Razi Mohebi, Marzieh Amiri 106 Min. FSK ab 6

Die junge Iranerin Samira Makhmalbaf hat mit "Fünf Uhr am Nachmittag" nach "Der Apfel" und "Die schwarzen Tafeln" bereits ihren dritten exzellenten Langfilm inszeniert. Die Tochter des berühmten Mohsen Makhmalbaf wendet sich wie der Rest der Filmfamilie dem Nachbarland Afghanistan zu, um ein dokumentarisch-poetisches, aber letztendlich völlig hoffnungsloses Bild zu zeichnen.

Es sieht nach Zukunft aus: Zwischen den Ruinen von Kabul geht das Mädchen Aghele Rezale (Noqreh) angeblich zur Religionsschule, nur um ohne Burka und mit hochhackigen Schuhen eine Schule für Frauen zu besuchen. Dort kommt sich auf die Idee, erste Präsidentin des Landes werden zu wollen. Nach etwas verspieltem Philosophieren mit einem Freund schlägt die Realität des zerstörten Landes zu. In einer überfüllten Ruine findet die Familie aus Vater, Schwägerin und deren Baby keinen Platz mehr. Es beginnt eine Odyssee mit Hunger und Kälte, die bitter im Nirgendwo einer Wüste endet.

Erneut gelingt Samira Makhmalbaf das Miteinander von fast dokumentarischen Einsichten um die Laienschauspieler und daraus erwachsenen poetischen Momenten. Ein ebenso authentisches wie intelligentes Kunstwerk.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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