French Kiss

USA 1995 Regie Lawrance Kasdan, 112 Min.

Ein Kuß in Frankreich stellt Kates Leben auf den Kopf. Vorher war sie durch ihre Flugangst an die Heimat Amerika gefesselt, hatte heftige Vorurteile gegen Franzosen und war nicht nur äußerlich recht zugeknöpft. Als ihr untreuer Verlobter sie zu einem Flug nach Paris zwingt, verketten diebische Umstände ihr Schicksal mit dem eines dreisten, schlampigen, rücksichtslosen Franzosen. Luc und Kate spielen witzig und romantisch Katz und Maus, um ihr jeweils Liebstes zurückzubekommen - am Ende werden sie es anders als erwartet finden.

Die wunderbare, spritzige Komödie verdanken wir vor allem Meg Ryan, die mit ihrem mädchenhaften Trotzkopf, der quicklebendigen Mimik, dem Lächeln, Schmollen, Zaudern und Öffnen ein bildfüllendes Vergnügen bietet. Zudem produzierte sie "French Kiss" selbst mit. Kevin Kline als Luc zeigt nicht nur Komik, sondern vor allem im Mittelteil auch die einfühlsameren Momente in leichter Schauspielperfektion. "Leon" Jean Reno hat sehr schöne Auftritte, diesmal als "Good Guy", als netter Polizist.

Schon in "Die Reisen des Mr.Leary" zeigte Kasdan einen Amerikaner, den die Angst vor emotionalen Verlusten an seinen Sessel fesselte - Mr.Leary (William Hurt) war Autor von Reiseführern. Kasdan spielt sehr schön mit den Paris- und Frankreich-Klischees, sult sich und seine Darsteller aber auch in all den Vorurteilen von diebischen, leichtlebigen oder in der Liebeskunst bewanderten Franzosen. Dafür kriegen die Amerikaner als verlogene Puritaner ihren fettigen Cheese-Burger zurück. Kasdan läßt Kate eine ganze Weile den Eiffelturm verpassen, und auf ihre endlich aufgebrochene Begeisterung über dieses wunderbare Land meint Luc trocken in seinem gebrochenen Zungenfall: "Ich bin hier aufgewachsen und mußte irgendwann weg von hier."

Nachdem Harry (Billy Crystal) in Paris seine Liebe fand und danach sagte "Forget Paris", wird jetzt auch Sally von einem Französischen Kuß zu einem neuen Leben erweckt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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