Frauen sind was Wunderbares

BRD 1993, R.u.B: Sherry Hormann, 85 Min.

Auch wer sich bei "Leise Schatten", dem letzten Film von Sherry Hormann, unsäglich langweilte, kann sich auf die "Frauen ..." freuen. Eigentlich spielen die Männer die Hauptrolle: Thomas Heinze, der junge Macho des deutschen Films ("Allein unter Frauen", "Mr.Bluesman") gibt den chronisch untreuen Lebemann Arthur. Sein extremer Egotrip steht dem einsiedlerischen Leben Zenos gegenüber. Nur äußerlich sieht der Arthur ähnlich, wenn auch beide in die schicke Wohlstandswelt des Films passen. Nach einer netten Zeit der Männerfreundschaft treffen sich dann im Waschsalon bildlich des Meeres und der Liebe Wellen: Zeno blickt Kim in die Augen und wird von seinen Gefühlen weggeschwemmt. Das Liebes-Chaos von A(rthur) bis Z(eno) wäre nicht komplett ohne K(im) in der Mitte, denn Kim ist genau die Frau, die Arthur kurz vor der Hochzeit sitzen ließ.

Der neue deutsche Film enthält wunderbar dichte Szenen, wo beispielsweise die Fenster im Hof mit einer Flamenco-Tanzschule die nötige Atmosphäre schaffen. Rasche (manchmal noch fehlerhafte) Montage und das Timing lassen keinen Moment Langeweile aufkommen. Die tollen, oft vom Styling belasteten Bilder aus einem postmodernen Viertel des Hamburger Hafens sind angefüllt mit witzigen Ideen. Überall gibt es was zu entdecken. "Die Frauen ..." sind wirklich was Wunderbares und ich wünsche ihnen einen ähnlichen Erfolg wie es "Kleine Haie" hatte.

PS: Die tolle Fernsehserie mit dem Titel "Hannibal [irgendwas]", für die Arthur im Film schreibt, möchte ich möglichst bald in voller Länge sehen. Und zwar von A-Z.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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