FearDotCom

USA/BRD/Luxemburg/Kanada 2002 (FearDotCom) Regie: William Malone Darsteller Stephen Dorff, Natascha McElhone, Stephen Rea, Udo Kier, Anna Thalbach 102 Min. FSK ab 16

"FearDotCom" klingt für jeden Aktien-Interessierten nach den furchtbaren Ängsten beim Crash zahlloser Internetfirmen - so genannten Dot-Coms. Allerdings hat dieser Horror nur auf den zweiten Blick etwas mit "dummem Geld" zu tun. Es ist vor allem ein schauriges Hirngespinst über die Gefahren, die das Internet zu neugierigen Nasen bereitet.

Das erste deutsche Kapital wird schnell verheizt: Ein drastisch inszenierter U-Bahn Tod rafft den "kölschen Jung" Udo Kier in den ersten Minuten dahin. Schade für den Finanzier Sparkasse Köln, aber der wird es als Produktionsprofi nicht so regional sehen. Kier ist das erste Opfer, das mit blutenden Augen gefunden wird. Ein Fall für Detective Mike Reilly (Stephen Dorff) und Terry Huston (Natascha McElhone) vom Gesundheitsamt - eine "Viren"-Spezialistin. Wie praktisch für die reale und virtuelle Welt! Zwei deutsche Punks sind die nächsten Opfer und irgendwie hängt das alles mit sadistischen Morden zu Rammstein-Klängen vor der Kamera zusammen.

Versuchung und die Gefahr stecken unzertrennlich in einer mysteriösen Website. Der Polizist Mike setzt sich ihr selber aus, worauf auch für ihn der Horror sofort beginnt. Immer häufiger sieht er ein dämonisches Mädchen mit einem weißen Ball, nur noch 48 Stunden soll er leben dürfen. Um das Rätsel zu lösen und recht gefühls-duselig setzt sich auch Terry der Site aus, so stirbt jeder langsam an seinen größten Ängsten ...

Die Macht von Bildern des Grauens ist nicht nur Thema, sie will auch Attraktion von "FearDotCom" sein. An nackten Frauen praktizierter Sadismus verkauft die populäre Idee des Erfolgsfilms "The Ring" recht billig. Grobe Schocker erscheinen wichtiger als eine einigermaßen sinnvolle Erklärung der mysteriösen Tode.

Dieser dank Börsencrash wohl letzte Dot Com-Film versucht noch einmal, das Internet als Gefahr zu dämonisieren. Dabei bietet die simple Konstruktion nur eine an den Glasfasern herbei gezogene Geschichte. Weder das konfuse Herumirren im Dauerdunkel noch das Vorsichhin-Stöbern aller Figuren macht Sinn. Eine schwache Kopie, die wie viele Dot-Coms vorher wieder deutsches Kapital vernichtet.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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