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Die fabelhaften Baker Boys

(USA, Regie und Buch: Steve Cloves, 114 Min.)

Als die Baker-Brüder im fünfzehnten Jahr ihrer Tätigkeit als professionelles Pianoduo auch in den schlechteren Bars nur noch wenige Zuschauer anlocken, muß eine Sängerin her. Die Richtige, Michelle Pfeiffer als Susie Diamond, kommt mit 90minütiger Verspätung zum Vorsingen und wird durch ihre lebendige Art dem Paar auch weiterhin Gelegenheit geben, unterschiedlichst zu reagieren. Frank (Beau Bridges) ist äußerst korrekt und regelt die Finanzen des Familienbetriebes, während Jack (Jeff Bridges), der eigentlich schöne, nur schweigt und cool ist. Nach einer ruhig erzählten Einführung, die sich auf die Personen konzentriert, leitet der verklemmteste Flirt seit langem im Hotelbadezimmer die Wende zwischen Jack und Susie ein. Später räckelt sie sich noch etwas auf dem Klavier, bittet 'Whoopee' zu machen und kurz darauf ist es wirklich um beide geschehen. Doch bald verdichtet sich das vorher gesponnene Gewebe aus kleinen Bemerkungen und Charakterzügen zu großen Leidensbildern einsamer, in sich verschloßener Menschen vor kalten Stadtkulissen. Auf dem Tiefpunkt erhebt sich jedoch die Sonne zu einem Hoffnungsschimmer, der Häuserfassaden und die Gesichter zweier Verstoßener erwärmt.

"Die fabelhaften Baker Boys" glänzen nicht nur durch schöne, atmosphärisch dichte Bilder (eingefangen von einem deutschen Kameramann von Welt: Michael Ballhaus), die an James Dean als einsamen Helden der Großstadt erinnern. Michelle Pfeiffer singt und spielt oskarbekrönt, die Bridges Boys spielen und spielen (Klavier und Schau-) ebenso gut. Auch der Rest von Musik, Dramaturgie undsoweiter ist rundum gelungen und läßt auf weitere Werke von Steve Kloves hoffen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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