Das fünfte Element

Fr 1997 (Le cinquième elémént) Regie Luc Besson, 142 Min.

Im Ägypten des Jahres 1914 kommt ein Archäologe einem kosmischen Geheimnis auf die Spur. Doch im letzten Moment holen Außerirdische (die wie riesige Metallfiguren aus Disneys Werkstatt aussehen) das fünfte Element aus dem Pyramidenversteck ab. In ein paar Jahrhunderten, wenn das ultimative Böse wie alle 5000 Jahre wieder vorbeikommt, wollen auch die netten Aliens das einzige Gegenmittel vor die Tür stellen - pünktlich wie der Milchmann seine morgendliche Lieferung.

Nun geht allerdings im 23. Jahrhundert einiges schief: Nicht nur im Mikrokosmos des Taxifliegers Korben (Bruce Willis), auch im Weltengefüge türmen sich drohende Probleme auf. Wilde Weltraumgauner - deren Schöpfer zuviel "Star Wars" gesehen haben - schießen den Transportflieger ab und klauen eine wertvolle Kiste. Inzwischen taucht auch ein dunkler Fleck im Universum auf, der freudig alle feindlichen Geschoße aufsaugt und mit dieser negativen Energie kräftig gedeiht: Das Böse wächst bedrohlich in Richtung Erde. Panik bei der Regierung! Doch es gibt noch eine Hoffnung: Aus der in den Trümmern gefundenen Hand eines der freundlichen Aliens klonen Wissenschaftler eine perfekte "Species", die mit ihrem genetischen Wissen zur Rettung führen soll. Diese junge, rothaarige Frau namens Leeloo (Milla Jovovich) - ziemlich perfekt, verraten die Augen der anwesenden Männer - macht sich erstmal aus dem Staub und landet bei der Flucht im Schwebe-Taxi von Korben: "Big Boom Bada Bang!" Wie praktisch - suchte doch der "Looser" Korben sowieso gerade "die perfekte Frau"! Nun können sie zusammen einiges erleben und nebenbei noch die Welt retten.

Es wird rasant, das 23. Jahrhundert. Und dieser Film gibt mit seinem sagenhaften Erzähltempo schon mal einen guten Vorgeschmack. "Big Boom Bada Bang!" - eine total genial-beknackt-überdrehte Mischung aus "Blade Runner" und "Brazil", Star Wars" und "12 Monkeys", "IP 5" und "ID4". Der asiatische Imbiß aus "Blade Runner" kommt hier in luftiger Höhe ans Wohnzimmerfenster geflogen. Die neueste Superwaffe knallt noch komischer herum als das Exemplar aus "Beverly Hills Cop III". Bruce Willis' fliegendes Taxi im Autoscooter-Design läßt den "Taxi Driver" humoristisch mit dem "Blade Runner" zusammenCRASHen. "Big Boom Bada Bang!" High-Tech trifft auf altmodisch Organisches. Überhaupt ist "Das fünfte Element" ein brodelnder Schmelztiegel aus Stilen, Ideen und Zitaten. Ein überbordender Kinospaß in unbedarfter und bedenkenloser Reizfülle. "Star Wars" ist Vergangenheit - der Science-Fiction-Hit für 1997 heißt "Das fünfte Element".

Doch "Das fünfte Element" bietet nicht nur den Sinnen wildes Autoscooter. Wenn Leeloo mit einem tiefen Sprung ("Big Blue") in die Stadt der Zukunft eintaucht, läßt die Musik auch Poesie aufleben. Momente der Ruhe, die bis zum Romantik-Kitsch des Finales immer wieder auftauchen. Zwischendurch geben Willis und Co. im engen Appartement der Zukunft abgedrehtes Boulevardtheater. Eine gute Mischung!

Bruce Willis hat als Korben die einmalige Gelegenheit, gleich 200 Milliarden Leben zu retten. Gekonnt nimmt er seinen Heldenpart nie zu ernst, ein verschmitztes Lächeln in der verfahrensten Situation adelt den echt harten Mann. Gary Oldman macht seinen Zorg, den teuflischen Handlanger des Bösen, zum zukünftigen Hitler-Verschnitt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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