Das Feld

Irland 1990 (The field) Regie und Buch: Jim Sheridan, 90 Min.

Traditionsbewußt kultivierten die armen Leute über Jahre den ihnen zu treuen Händen gegebenen Boden. Jetzt steht er zum Kauf an und nur ein reicher Fremder kann den hohen Preis aufbringen. Er fühlt sich angeblich mit der Heimat seiner Ahnen verbunden, in Wahrheit will er nur Profit machen. Eventuelle Ähnlichkeiten zu deutschen Gebieten sind zufällig, das kräftige Grün beweist, wir sind in Irland.

An der Geschichte kann es also nicht liegen, daß mir die archaische Erzählung Jim Sheridans so altertümlich und fremd blieb. Die Darsteller zeigen Beachtliches, allen voran Richard Harris, der dem Patrirchen Bull McCabe mal einen mächtigen, dämonischen, dann einen neptunhaften, aber auch einen erbärmlichen Ausdruck gibt. Der verzweifelte Kampf des in überkommenen Traditionen gefangenen Mann-Getüms findet ein sam statt. Die anderen Rollen sind nur ein-dimensional und damit so vorhersehbar wie viele der Ereignisse. Von Unter drückung durch Engländer, den Hungersnöten, dem Elend wird nur geredet, die historischen und sozialen Hintergründe wer den damit zu Langeweilern.

Auch die gut angelegten Rollen von Priester und dem Eindring ling aus den USA (Tom Berenger), auch dieses verhängnisvolle Gespann der neuen Zeiten mit Betonwiesen und Wasserkraftwer ken löste wenig bei mir aus. Neben der Fremdartigkeit des Boden und Schollen-Themas ist die Unzugänglichkeit des Film auch auf die handwerklichen Mängel des konventionellen Stils zurückzuführen. Regisseur Jim Sheridan muß an einigen Dreh-Tagen mit dem linken Fuß aufgestanden sein.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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