Erdbeer und Schokolade

Kuba/Mex./Sp. 1993 (Fresa y chocolate) R: Tomas Gutierrez Alea, Juan Carlos Tabio, 110 Min.

Der bewegte Mann in Kuba muß sein homosexuelles Leben noch vor dem "gesunden Volksempfinden" verstecken. So ist das Erstaunen des naiven David halbwegs verständlich, als er den schwulen Diego kennenlernt, der als Künstler und als Mensch in der kubanischen Gesellschaft oft auf Abneigung stößt. Bei dieser real existierenden Menschenverachtung gehört Spitzeltum ebenso zum Alltag wie Aberglauben und starke Religiosität. Fast dokumentarisch zeigt die Kamera Havannas Straßenleben und füllt eine anfangs gesetzt wirkende Figurenkonstellation mit Fleisch und Blut. Das witzige, gutgemachte, aber nur streichweiche Coming Out der Homosexualität im kubanischen Film funktioniert nach dem Philadelphia-Prinzip: Der vorurteilsvolle 'Hetero' lernt, versteht und wird nach Überwindung seiner Ängste zum platonischen Freund.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo