En Garde

BRD 2004 Regie: Ayse Polat mit Maria Kwiatkowsky, Pinar Erincin, Luk Piyes, Antje Westermann 94 Min. FSK ab 12

Eine seltene akustische Überempfindlichkeit, die Hyperacusis, macht die junge Alice besonders sensibel, nahezu autistisch. Wodurch es ihr noch schwerer fällt, im Mädchenheim zu bestehen. Meist wird sie brutal schikaniert, nur das kurdische Mädchen Berivan (Pinar Erincin) kann zu ihr durchdringen. Die beiden freunden sich an, besuchen gemeinsam den Fechtkurs. Doch als Berivan sich in Ilir (Luk Piyes) verliebt, nimmt die Eifersucht von Alice extreme Züge an.

Mit ihrem zweiten Film "En Garde" gewann die deutsch-kurdische Regisseurin Ayse Polat aus Hamburg gleich den Silbernen Leoparden im Wettbewerb des Internationalen Film Festivals in Locarno 2004. Die beiden Hauptdarstellerinnen Maria Kwiatkowsky und Pinar Erincin erhielten außerdem gemeinsam den Leopard für die beste Darstellerin. Schwer verständlich, denn das Spiel der zu alten Maria Kwiatkowsky wirkt halt nicht wie Schauspiel, sondern wie eine Eins-zu-Eins-Darstellung einer sehr verschlossenen Person. Träge, reduziert, wie in Watte gedämpft kommt auch die Inszenierung daher. In Rückblenden wird von der Entwicklung zu einem tragischen Ereignis erzählt, doch Entwicklung ist gerade in diesen Figuren kaum zu erleben.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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