Die Ex-Freundinnen meines Freundes

USA 2004 (Little Black Book) Regie: Nick Hurran mit Brittany Murphy, Holly Hunter, Ron Livingston 107 Min.

Mädchenträume, Frauenpower, weibliche Hinterlist, Frauensongs - "Die Ex-Freundinnen" spielen die Hauptrolle, der Freund bleibt besser weg in diesem Frauenfilm zwischen Traumkarriere und Medienkritik.

Stacy Holt (Brittany Murphy) träumt von einer Fernsehkarriere und startet bei einer dieser furchtbaren Selbstentblößungs-Shows. Gleichzeitig macht sie eine beiläufige Bemerkung ihres Freundes Derek (Ron Livingston) über eine seiner Verflossenen misstrauisch. So nutzt sie die Abwesenheit von Derek, verschafft sich Zugang zu den Adressen seiner Exxen auf dem Palm-Taschencomputer und trifft sie unter verschiedenen albernen Vorwänden. Aufgestachelt von ihren neuen Kollegen findet Stacy heraus, dass ihr Freund einige Geheimnisse hat. Doch die größte Überraschung kommt aus einer anderen Richtung ...

Brittany Murphy, ansonsten bekannt für prägnantere, kantigere Rollen in "8 Mile" oder "Durchgeknallt", spielt hier das eifersüchtige Mäuschen Stacy. Auch Holly Hunter scheint hinter das Niveau ihrer sonstigen Rollen zurückzutreten, aber sie hält noch eine heftig Wende in petto. Stacy jedoch folgt brav und immer wenn das Leben wieder ein besonders gemeines ist, singt sie im Bad für sich alleine Carly Simon. Das hat was von "Bridget Jones", auch wenn es immer wieder Verweise zum Mike Nichols "Working Girl" mit dem Titelsong von Carly Simon gibt, wurde vor 16 Jahren doch noch mit ganz anderen Bandagen Karriere gemacht. Dazu kombiniert man eine trickreiche Werbung dafür, was alles in so einem Palm steckt, mit alberner Technikunfähigkeit von Frauen: Sie zerschlagen lieber ein Telefon, als dass sie den Stecker rausziehen.

Anfangs optisch recht originell und peppig führt der Film die Macht der Medien vor: Sobald Stacey ihre Talk-Show im Stile von Oprah erwähnt, fressen ihr die Leute aus der Hand. Man fragt sich, weshalb die vorgeführten Menschen und auch unsere Heldin ihre Beziehung live vor einem Millionenpublikum diskutieren, nicht stattdessen einfach das Studio verlassen und die Fernsehleute stehen lassen, aber das ist eher ein Problem unserer Zeit und nicht des Films. Der ist zwischen beruflicher Selbsterfüllung, romantischer Suche und angehauchter Medienkritik schwer einzuordnen und wird deshalb auch verhalten in den Kinos eingesetzt.

http://www.die-ex-freundinnen.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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