Die Entscheidung

The Rookie

USA 2002. Produktion: 98 MPH Productions, Gran Via, Walt Disney Pictures. Produzenten: Gordon Gray, Mark Ciardi, Mark Johnson. Regie: John Lee Hancock. Buch: Mike Rich. Kamera: John Schwartzman. Musik: Carter Burwell. Schnitt: Eric L. Beason. Darsteller: Dennis Quaid (Jimmy Morris), Rachel Griffiths (Lorri Morris), Jay Hernandez (Joaquin 'Wack' Campos), Beth Grant (Jimmy's Mother), Angus T. Jones (Hunter Morris), Brian Cox (Jim Morris Sr.), Rick Gonzalez (Rudy Bonilla), Chad Lindberg (Joe David West). 123 Min. FSK: o.A. Verleih: Buena Vista Home Entertainment.

Jimmy (Dennis Quaid) träumte als Junge von einer Karriere als Profi-Baseballer. Nun ist er Sportlehrer im texanischen Nest Big Lake, wo nicht viel in Sachen Baseball läuft, kümmert sich um seine Familie und wirft nur noch heimlich den Ball. Etwa um seinen respektlosen, unmotivierten Schülern mal zu zeigen, was ein richtiger Wurfarm ist. Die nehmen den Ball auf und wetten: Wenn sie ihre Schülerliga gewinnen, muss der Trainer sich für einen Profi-Job bewerben. Nach rund einer Stunde ist der Film um die jungen Außenseiter, die den Pokal gewinnen, zu Ende und nun kann Jimmy seinen Traum verwirklichen. Mit Kinderwagen geht es zum Probetraining, wo die Leistungen des Seniors alle Talentscouts beeindrucken. Bei der Heimkehr sind schon die ersten Angebote auf dem Anrufbeantworter, so dass auch die Gattin vom Ausflug in alte Träume erfährt. Kurz wird abgewogen, dann der Gürtel emotional wie finanziell enger geschnallt und Jimmy tourt monatelang nicht besonders erfolgreich in der zweiten Liga rum. Doch auch jetzt kommt wieder der entscheidende Anruf und in einer recht aussichtslosen Spielsituation darf der Ex-Lehrer in einem vollen Stadion der ersten Liga - vor versammeltem Cast - die Entscheidung herbei führen ...

Gleich zwei Filme nach bekannten Formeln bietet "Die Entscheidung". Der Schulliga-Film und der namens "Lebe (spät) deinen Traum". Während der erste Teil ein zu langes Vorgeplänkel liefert, wird Jimmys Entscheidung mit einer Reihe von Beziehungen und viel Psychologie unterstützt. Vor allem sein Verhältnis zum hartherzigen, verständnislosen Vater spielt eine große Rolle; ihm sind auch die ausführlichen Rückblenden gewidmet. Diese Sportfilm-Routine wurde "wohltemperiert" und zu ausführlich in Szene gesetzt, die warmen Farben wirken ebenso einschlummernd wie die allzu bekannte Geschichte.

Selbstverständlich wird es pathetisch und patriotisch, wenn es darum geht, die Sehnsucht nach "diesem fantastischen Spiel" auszudrücken. Es gibt einige große Gesten, Dennis Quaid hält seine Mimik gefasst im Bereich des Stoischen. Rachel Griffiths bleibt ebenso unterfordert wie etwaige wache Aufmerksamkeit der Zuschauer.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo