Ein Duke kommt selten allein

USA 2005 (The Dukes of Hazzard) Regie: Jay Chandrasekhar mit Seann William Scott, Johnny Knoxville, Alice Greczyn 104 Min. FSK ab 12

Man fühlt sich furchtbar kultur-konservativ, aber es ist doch wahr: Müssen die Protagonisten in den US-Filmen wirklich immer dämlicher werden? So sehen dort Helden aus: Proleten, die seit Generationen alles in Schnaps und Benzin investiert haben, rasen dementsprechend degeneriert und besoffen über die Feldwege reaktionärer Südstaaten. Diese Deppen fühlen sich revolutionär, weil die Polizei ihnen dauernd auf den Fersen ist. Zudem verharren diese großen Kinder immer noch in der Matchbox-Phase, finden Autos toll, machen für Zehntausende Euro "brumm, brumm, brumm", belasten damit Umwelt und Nerven.

In einem Remake der erfolgreichen 70er-Fernsehserie "The Dukes of Hazzard" knallt und kracht es dauernd, sonst ist dort nichts los. MTV-Prügelknabe Johnny Knoxville, die Ikone herrlicher Dämlichkeit, spielt Luke Duke, der mit seinem Cousin Bo (klar, bei den Hinterwäldlern sind doch alle miteinander verwandt) die Kuhwiesen und Hühnerställe unsicher macht. Die spärliche Handlung mit vielen ebenso bekleideten Blondinen dient nur als Aufhänger für blecherne Verfolgungsrasereien und Prügelszenen: Die Familie Duke wehrt sich darin gegen die hinterhältigen Pläne des gemeinen Landrates Boss Hogg (Burt Reynolds). Er will die gesamte Gegend für eine Kohlegrube abgraben - so was könnte bei uns in Hambach niemals passieren!

Boss Hogg veranstaltet übrigens ein Autorennen, um die Bevölkerung vom politischen Handeln abzulenken. Man könnte jetzt subversive Aufklärung im Geiste von Noam Chomsky vermuten, doch keiner der Fans dieses Films wird auf die Straße gehen, um zu protestieren. Höchstens gegen Spritpreise.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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