Drum

Südafrika, USA, BRD 2004 (Drum) Regie: Zola Maseko mit Jason Flemyng, Gabriel Mann, Taye Diggs 94 Min.

Nach vielen Sitzungen im Versöhnungskomitee darf das Kino vielleicht ganz unausgewogen ein Randereignis südafrikanischer Apartheid erzählen: In der Redaktion des Boulevard-Blattes "Drum" entwickelt sich der leichtlebige Sport-Reporter Henry Nxumalo zum engagierten, wagemutigen Investigationsjournalisten. Er wird bald "Mr. Drum" genannt und auch die Zeitschrift wird zum Forum für Regimekritik.

Den ganz persönlichen Freiheitskampf von Nxumalo, seinen Einsatz gegen die geheimen Pläne zur Räumung Sophiatowns, gestaltete der Regisseur Zola Maseko mit viel Atmosphäre und einigen dramaturgischen Freiheiten, die nicht unbedingt den historischen Tatsachen entsprechen. Das Engagement des Films hüllt sich in eine Dramaturgie, die näher bei Hollywood als bei Kapstadt liegt. Auch der Hauptdarsteller Taye Diggs ist US-Amerikaner. Kein südafrikanischer Darsteller hat den entsprechenden internationalen "Marktwert" für solche eine Produktion. Es ist gar nicht so weit von der Apartheid bis zum Entertainment-Kolonialismus.

(Dieser Film wurde übrigens auch mit Medienfond-Geldern produziert, die nicht immer nur als "Stupid German Money" verdreht werden.)


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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