Davids wundersame Welt

GB 2003 (Wondrous Oblivion) Regie Paul Morrison mit Sam Smith, Delroy Lindo, Emily Woof, Stanley Townsend 106 Min. FSK ab 6

Der elfjährige David Wiseman (Sam Smith) ist ein verschlossener Junge, der sich nur in Gesellschaft seiner Sammelkarten berühmter Cricketspieler wohlfühlt. Im England der 60er Jahre ist er als Sohn jüdischer Einwanderer ein Außenseiter. Genauso, wie die Familie von Dennis (Delroy Lindo), die aus Jamaika kommend in das Haus nebenan zieht. Von nun an haben die Anwohner der Nachbarschaft ein neues Feindbild und auch Davids Mutter (Emily Woof) ist anfangs äußerst vorsichtig im Umgang mit den Fremden. Doch allmählich fühlt sich die frustrierte Ehefrau immer mehr zu Dennis hingezogen. David interessiert unterdessen nur das Cricket-Netz, dass die Nachbarn im Garten aufgebaut haben.
Der zweite Film des oscarnominierten Regisseurs Paul Morrison („“) wird es schwer haben außerhalb der Crickethochburg England, denn eine gewisse Faszination für den eigenwilligen Sport ist schon angebracht beim Kinobesuch von „Davids wundersame Welt“. Andererseits dürfte es auch mit diesem Wissen schwer fallen, das Gefühlsleben des Protagonisten zu ergründen, der irgendwo zwischen leicht beschränkt und liebenswert pendelt. Überzeugender wirkt da schon Emily Woof („Velvet Goldmine“) als Hausfrau, die sich nach Liebe sehnt und sich diese vom wie immer stark auftretenden Delroy Lindo („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) erhofft. Dass ihr Ehemann dann doch noch die Kurve kriegt ist genauso unverständlich und überraschend, wie das dezent klischeehafte Happy End. Ein Film voller guter Absichten und leider allzu vieler Drehbuchschwächen.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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