Croupier

GB/BRD 1998 (Croupier) Regie Mike Hodges, 90 Min.

"Croupier" ist so simpel wie sein Titel und in jeder Hinsicht nurFernsehware. Was allerdings keine Entschuldigung für derartigeMagerkost sein kann, vor allem wenn sie trotzdem im Kino (de-)plaziert wird. Jack Manfred (Clive Owen) ist abgebrannt - finanziellund auch als Autor. Deshalb verdingt er sich noch einmal alsCroupier, geht als überzeugter Nicht-Spieler darin auf, andereLeute verlieren zu sehen. Trotz aller Warnungen und Klischee-Verbotefängt Jack etwas mit einer Spielerin an, betrügt das Hausund beteiligt sich an einem Raubzug. Dann hat sein Roman überall dies Erfolg und der Film endet endlich. Der finaleRettungssch(l)uß in Form einer an den Haaren herbeigezogenenÜberraschung kann dann längst nichts mehr retten.

Die unsägliche, schlecht gespielte Handlung langweilt enormmit ihrer Stereotypen-Sammlung. Dialoge, die auf lächerlicheWeise versuchen, Hemingway zu imitieren, wurden durch eineSynchronisation verschlimmert, die wohl in irgeneiner Garageentstand. Nur ganz wenige Szenen im Spielcasino habenAtmosphäre. Regisseur Mike Hodges hat vor Jahren auch mal guteFernsehfilme wie "Dandelion Dead" oder wenigstens optischinteressante Werke wie ""Auf den Schwingen des Todes" und "FlashGordon" hingelegt. Der Autor Paul Mayersberg schrieb tatsächlich"Merry Christmas, Mr. Lawrence" für Nagisa Oshima und "Der Mann,der vom Himmel fiel" für Nicolas Roeg - kaum zu glauben, wennman dieses Filmchen sieht. Die größte Unverschämtheitbesteht allerdings darin, derart miese Fernsehware im Kino zuverkaufen. Hier tat sich die mitfördernde Filmstiftung NRWkeinen Gefallen.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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