Crossing the Bridge - The Sound of Istanbul

BRD 2005 (Crossing the Bridge) Regie und Buch: Fatih Akin 90 Min.

Mit dem deutschen Musiker Alexander Hacke hat sich Fatih Akin ("Gegen die Wand", "Im Juli", "Solino") aufgemacht, den Geist und den Rhythmus von Istanbul aufzuspüren. Dabei stellen sie Türk-Rocker ebenso vor wie Rapper mit eigenen Anliegen, Roma-Musiker, kurdische Bands und die Götter der türkischen Popmusik: Orhan Gencebay und Sezen Aksu. Man erfährt, dass auf der Brücke zwischen Orient und Okzident unterschiedliche Taktarten zusammentreffen, dass der ,,Clash of Civilisations" eine Erfindung des weißen Hauses ist, um die Menschen in Angst zu halten. Dazwischen Bilder und Interviews aus der brodelnden Stadt am Bosporus in mitreißenden Rhythmen und Montagen.

Doch im Gegensatz zu Wenders Porträts von ,,Lisboa" oder Havanna fehlt der große Bogen, der emotionale Bezug. Auch beim türkischen Hamburger Akin, dem Berlinale-Gewinner von 2004? Während seine bisherigen Spielfilme immer ausgezeichnet waren ("Kurz und schmerzlos" vielleicht weniger), ist "Crossing the Bridge" nur eine nette Arbeit.

Alexander Hacke, seit über 20 Jahren Mitglied der Band Einstürzende Neubauten, gehört zu den spannenden Menschen dieses Films. Weniger in der Rolle des Ton-Sammlers, die er spielt und eher mau kommentiert. Wenn Hacke einfach nur am Rande mitrockt, völlig in der Musik aufgeht, die er aufnimmt, dann ist er bei sich selber und großartig, irgendwie das Lebendigste bei diesem musikalischen Metropolen-Mix.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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