Copykill
USA 1995 (Copycat) Regie Jon Amiel, 124 Min.
Ein Virus geht um: Auf den Leinwänden breiten sich Serienmörder aus. Ob der Film dieses Phänomen so populär machte oder ob diese Mördergattung schon immer faszinierte - diese Frage stellt "Copykill" selbst. Das große Interesse der Menschen und Medien im Film an den Killern, die ihr tödliches Werk als Kunst anerkannt sehen wollen, stellt jedenfalls das nur das ur-eigentliche Interesse des Mediums Film an diesem so verwandten Thema dar.
Helen Hudson ist die renommierteste Fachfrau für Serienmörder und dank vieler Veröffentlichungen "das Pinup dieser Killer". Nach einer schrecklichen Attacke von einem ihrer mörderischen Studienobjekte leidet sie an Agoraphobie, einer Platzangst, die sie seit dreizehn Monaten in der eigene Wohnung gefangenhält. Eine neue Serie besonders perverser Frauenmorde führt die resolute Kommissarin MJ Monahan zu der zurückgezogenen Psychologin: Der neue Serienmörder kopiert mit seinen Taten schon zur Berühmtheit gelangte Vorgänger. Da die Polizistin damit auch den Killer auf die Spur von Helen Hudson bringt, wird der Fall für alle Beteiligten zum mörderisches Schachspiel.
Zwei ganz außerordentliche Schauspielerinnen machen die Rollen der beiden starken Frauen in diesem "Das Schweigen der Lämmern - Nr. Sieben" so fesselnd. Sigourney Weaver, die bereits Erfahrung mit Monstren wie dem "Alien" hat, spielte auch in "Der Tod und das Mädchen" eine Figur zwischen Ohnmacht und intelligentem Aktieren. Holly Hunters Kommissarin MJ verblüfft noch bei horrenden Fällen mit einer sanften Eindringlichkeit, einer mütterlichen bis kumpelhaften Freundlichkeit.
"Murder by numbers" von Police und "Fame" von Bowie/Lennon lauten die passenden Songs. Im Hintergrund dieses hervorragenden Thrillers tut die eindringliche Filmmusik von Christopher Young ihre Wirkung. Das Buch von Ann Biderman und David Madsen setzt gekonnt zeitgemäße Techniken wie die Internet-Kommunikation ein. Die spannende Kamera von Laszlo Kovacs erzeugt eine bedrohliche Stimmung, die weit über das einfache Schocken mit brutalen Morden hinausgeht.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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