Die Bourne Identität

USA 2002 (The Bourne Identity) Regie: Doug Liman Mit: Matt Damon, Franka Potente, Chris Cooper 119 Min. FSK: ab 12

Franka goes to Hollywood

Franka Potente und Matt Damon zusammen in "The Bourne-Identität", dazu die Klatschgeschichten um den deutschen Star - endlich tauchen noch mal junge Landsleute vom Film auf den internationalen Glamourseiten auf. Da interessiert der Film ja gar nicht mehr ... oder?

Die Geschichte hört sich spannend an: Ein junger Mann (Matt Damon) treibt schwer verletzt mitten im Mittelmeer. Italienische Fischer finden ihn und flicken ihn zusammen, holen unter anderem eine Kapsel mit den Angaben zu einem Schweizer Nummernkonto aus seiner Haut. Doch der Mann weiß nicht, wer er ist. Das Züricher Schließfach gibt auch keine Auskunft, denn es enthält Pässe für sechs verschiedene Identitäten, Waffen und eine Menge Geld.

Klar, dass Jason Bourne - diesen Pass sucht er sich aus - ein Agent ist: Französisch, niederländisch, deutsch und englisch beherrscht er ebenso gut wie Schießen, Morden und auf der Hut sein. Die Automatismen eines trainierten Killers überraschen ihn zwar, sind aber auch hilfreich, da er seit Zürich dauernd verfolgt wird. Nicht nur die Polizei sucht ihn, auch der zwielichtige Chef eines amerikanischen Geheimdienstes setzt beeindruckend viel Technik und Personal in Bewegung, um Bourne zu töten, der mittlerweile von der chaotischen jungen Deutschen Marie (Franka Potente) begleitet wird ...

Da denkt man unweigerlich an Geena Davis in "Tödliche Weihnachten" zurück, deren brave Hausfrau beim Gemüseschneiden entdeckte, wie gut sie mit Messern umgehen kann. Aber das Original zu der Damon-Potente-Agentengeschichte drehte Robert Ludlum 1980.

Im Prinzip ist "Die Bourne Identität" die übliche andauernde Flucht mit einem unüblichen Personal: Die Action kann Matt Damon - nach vielen Stunden in der Muckibude - gut verkörpern. Franka glaubt man immer noch das einfache, etwas unorganisierte Mädchen. Zu selten lassen uns die Action-Figuren in ihr Innenleben blicken. Nur im Moment, in dem Marie entscheidet, ob sie aussteigt oder bei Jason bleibt, ergänzen sich äußere und innere Spannung. Einige Szenen, etwa die obligatorische Verfolgungsjagd quer durch enge Altstadtgassen, wurden - bewusst oder aus Geldmangel? - zurückhaltender gestaltet, was angenehm ankommt. Die Auflösung von Jasons Geheimnis fließt über von Kinderliebe und Weltfrieden, ist deshalb wenig überzeugend, ebenso wie das laute Finale. Doch Franka Potente wird mit "Bourne-Identity" auf jeden Fall in den USA auf sich aufmerksam machen.

http://www.thebourneidentity.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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