Butterfly Kiss

GB 1994, Regie Michael Winterbottom, 88 Min.Eunice ist eine seltsame Frau, vielleicht etwas bedrohlich, sexbesessen, launig, aber ansonsten ganz nett. Die schmächtige, energische Frau trägt Ketten auf der nackten Haut, sucht ein Liebeslied sowie eine verlorene Liebschaft. Doch als schnell klar wird, was sie tatsächlich tut, wird der Film zum horrenden Melodram ohne jeden Spaß. Da wir die blutigen Ereignisse aus dem Bericht ihrer Freundin Miriam erfahren, nähern wir uns der extremen Eunice mit neugierigem, später liebenden Blick.Der Serienkiller-Trend vereinigte sich hier mit "Thelma und Louise", diesmal ist es eine Frau, die brutal, aber vom Film nicht verurteilt, eine Blutspur durch's Land zieht. Die Figur Eunice bleibt unverständlich, aber durch das Spiel von Amanda Plummer enorm eindrucksvoll. Es ist irgendwie schade, daß eine so hervorragende Darstellerin wie Amanda Plummer fast nur schräge Rollen bekommt - aber vielleicht liebt sie ja auch diese extremen Herausforderungen.Ist der Film thematisch und ästhetisch schon sehr provokant, driftet das Ende gefährlich in Richtung Euthanasie ab. Eine eindrucks- und bedeutungsvolle Tat treibt die Diskussionswürdigkeit auf die Spitze.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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