Burning Life

BRD 1993, R: Peter Welz, 105 Min.

Ein Road-Movie im Ossi-Land, wo noch nicht alle Straßen asphaltiert, die Wege demnach nicht so gerade sind und die Banken (im Film) originelle Namen wie "Germania" haben. Zwei junge Frauen fanden die versprochenen Wohlstands-Wiesen noch nicht, treffen sich zum Bankraub, lassen die Anwesenden spontan die Nationalhymne singen ("Welche denn?") und avancieren zu Volks-Lieblingen, weil sie die Beute direkt wieder verschenken. Anna (Anna Thalbach) und Lisa (Maria Schrader), die Stille und die Schrille, passen zueinander wie Feuer und Wasser oder wie Stillstand zum Road-Movie.

Bei allem Spaß mit der witzigen Räuber-Geschichte, den hervorragenden Schauspielerinnen, den politischen und gesellschaftlichen Zeitbezügen - "Burning Life" ist entschieden zu lang. Da stimmt, bis auf einige eher schlampige Drehbuchlösungen am Ende, fast alles, aber irgendwer wollte mit dem so teueren Filmmaterial unbedingt an die Zweistunden-Grenze. Am Ende, wo jeder gute Film den Mund hält, sich höchstens kurze, kernige Klassiker-Sätze erlaubt, dauern die persönlichen Geständnisse an. Der Polizeihubschrauber fliegt unterdessen Warteschleifen, bevor die Handlung fortfahren kann. Ich warte auf den Director's Cut, Herr Welz.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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