Bootmen

Australien/USA 2000 (Bootmen) Regie Dein Perry, 93 Min. FSK ab 6

Einige Kunstformen stecken definitiv in der Sackgasse: Marathon-Synchronschwimmen würde wegen Luftmangels recht unbewegt bleiben. Und den Stepptanz hat seit Fred Astaire auch niemand mehr auf den Kopf gestellt. Allerdings klingt er seit Stomp und Tap Dogs anders. "Bootman" erzählt vom Entstehen einer neuartigen Steppshow - allerdings auf altbekannte Weise.

Mit einem sehr dynamischen Vorspann fliegen wir in eine australische Hafenstadt ein. der junge, wilde Sean (Adam Garcia) arbeitet widerwillig im Stahlwerk und träumt von einer Karriere als Stepptänzer. Ein Engagement in Sydney scheitert an Sean Eigensinn. Aber genau diese Eigenschaft hilft ihm, zuhause eine neue Show aufzuziehen. In industrieller Umgebung findet er mit schweren Arbeitsschuhen (Boots) neue, metallische Sounds für einen alten Tanzstil.

Das ungewöhnliche Vortanzen inmitten der Alltags-Jobs, der angeschlagene Trainer mit dem großen Herzen, der arbeitslose Underdog, der seinen Weg geht - das ist "Billy Elliot", "Ganz oder gar nicht" mit Pauken und Trompeten, auf australisch und viel schwächer. Von der ersten Chorus Line ist klar, wo der Film hintappst. Originell höchstens das raue Milieu mit echten Kerlen, die prügeln und rüpeln können. "Bootmen" funktioniert halbwegs, ist aber nie mehr als abgedroschene Routine, von besseren Filmen abgekuckt und nicht verstanden. Ein Haufen Motive wurde zusammen gekehrt, fügt sich aber nicht zu einer Einheit. So zeigt nur ein gutes Video alle Effekte, die der Film vermissen lässt. Dieses Begleitvideo zu den weltweit tourenden Tanzshows "Tap Dogs" und "Stomp" sprüht als extrem konstruierter Standard allein Langweile. Da könnte man sich glatt auf den Film zu "Riverdance" freuen ...


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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