Blue Crush

USA 2002 (Blue Crush) Regie John Stockwell mit Catherine Bosworth, Michelle Rodriguez, Matthew Davis 104 Min. FSK ab 6

Grandiose Wellen der Hawaii-Insel Oahu und ein Story-Rinnsal aus Hollywood sind das Für und Wider des Surf-Girl-Films "Blue Crush". Doch die atemberaubendsten Wasser-Aufnahmen seit "Big Blue" spülen jede Schwäche hinweg.

Mit absoluter Hingabe an den Wellen-Kick stürzen sich drei Mädels früh am Morgen mit ihren Brettern in die Brandung. Anne Marie (Catherine Bosworth) und ihre Freundinnen leben allerdings auf der falschen Seite der Ferieninsel Oahu: Um sich eine Bruchbude und etwas Fastfood als notwendige Grundlage für das Surfen zu leisten, arbeiten sie als Zimmermädchen in einem Luxushotel. Dort entspannt sich dann auch für Anne Marie eine Affäre mit einem reichen Football-Profi - doch diese "Pretty Woman"-Geschichte interessiert selbst den Film nicht richtig. Das Wichtigste ist das Surfen und das Größte beim Surfen sind die "Rip Masters" - rasantes und riskantes Reiten im Wellentunnel von haushohen Wasserwänden unter Wettbewerbsbedingungen. Die Welltentürme brechen auf einem messerscharfen Riff, ihre gewaltige Wucht hallt im Surround-Brummen des Kinos wider. An diesen Naturkräften kämpfen sich die besten Surfer der Welt ab und Anne Marie will zu ihnen gehören. Vor Jahren war sie bereits einmal Champ, aber seit einem Unfall, bei dem sie fast ertrank, hat das junge Talent Angst ...

Geniale Aufnahmen auf und in der Welle (von Unterwasser-Kameramann Don King), ein cooler Soundtrack, junge Darstellerinnen, denen man ihre Begeisterung glaubt - das alles macht einen ganz sehenswerten Film, aber vor allem Lust, sich direkt in diese Wellen zu stürzen! Die gleitenden und rasenden Fahrten durch die gefährliche Brandung, das Training mit einer Riesenschildkröte, das ruhige Rauspaddeln und das Warten auf die nächste gigantische Welle - all das macht "Blue Crush" zu einem Ausnahmeerlebnis im Kino. Klar, bei der Romanze flacht der Film extrem ab, doch beim Wettbewerb dürfen die Wellen wieder hoch schlagen.

Viele werden - oft unbesehen - behaupten, "Blue Crush" ist ein Popcorn-Movie. Blödsinn - für diese Bildgewalt müsste es wasserfestes Popcorn geben! Wo die Qualitäten dieses Films liegen, zeigt auch der Abspann noch einmal - mit Surf-Aufnahmen von Einheimischen ohne Stars oder Stunts Doubles: Da gleiten Rentner und Kinder, Freaks und Fans, Hunde und ganze Familien auf den Brettern, die diesen Regionen eine wunderbare Welt bedeuten.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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