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Blinder Passagier

Der Niederländer Ben van Lieshout erhielt in Mannheim 1997 den "International Independent Award" der Internationalen Jury in der Kategorie Spielfilm sowie den Preis der ökumenischen Jury für "De Verstekeling" (Blinder Passagier). Sein bescheidener Held Orazbai lebt am usbekischen Aralsee. Am ehemaligen Aralsee, denn neueste Techniken zur Bewässerung und Ertragssteigerung bescherten der ganzen Region eine ökologische Katastrophe und ließen nur eine Wüste zurück. Während der Vater mit seinem Boot auf dem Trockenen hockt, füttert Orazbai in einer sinnlos gewordenen Fischverarbeitungsfabrik ein paar Aquariumbewohner und träumt von Amerika. Irgendwann bricht er mit dem Satz "Etwas muß sich ändern!" auf. Nach einer langen Reise der Hoffnung kann der blinde Passagier vom Schiff fliehen, landet aber in Rotterdam statt in New York. Doch die Frau eines Seemanns, deren Ehe gerade ausläuft, läßt den fremden Mann auf den Balkon und bald auch ins Bett ziehen. Die niederländische Fremdenpolizei droht dieser märchenhaften Situation zwar, doch erst der eifersüchtige (belgische!) Ehegatte sorgt dafür, daß Orazbai ausgeliefert wird. Es gibt kein Happy End, aber am Aralsee kommt das Wasser zurück und irgendwo gibt es Hoffnung.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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