Birthday Girl

GB 2001 (Birthday Girl) Regie: Jez Butterworth Mit: Nicole Kidman, Ben Chaplin, Vincent Cassel, Mathieu Kassovitz 94 Min.

Überraschung! Das ist das Stichwort für diesen - richtig: - überraschenden Film. Zuerst erwartet man den "Moulin Rouge"-Star Nicole Kidman nicht in der Rolle einer leicht schlampigen Russin. Dann ist auch der äußerst korrekte John (Ben Chaplin) sehr irritiert, als seine im Internet bestellte Gemahlin Nadia kein Wort Englisch spricht. Doch der einsame Banker lässt sich von der Körpersprache überzeugen, außerdem hat er seine Pornohefte und -Videos bereits weggeschmissen. So entwickelt sich eine fesselnde Beziehung bis an Nadias Geburtstag überraschenderweise russische Freunde vorbei kommen. Die können zwar etwas übersetzen, doch geheuer ist John der vertraute Umgang seiner Gäste, die scheinbar länger bleiben, nicht. Als er sie rauswerfen will, setzen sie Nadia ein Messer an den Hals und zwingen den braven Banker, seinen eigenen Tresor auszurauben ...

"From Russia with Love" hieß die Internet-Partnervermittlung, bei der John seine Nadia fand. Wer da den Krimi nicht ahnt, sieht zu wenig Filme. Gerade weil der liebenswerte Trottel John und die abgebrühte Nadia überhaupt nicht zu einander passen, funkt es zwischen ihnen besonders gut: Sie betrügen und schlagen sich, bei den seltenen Aussprachen fliegen beiden ungeschminkte Wahrheiten an den Kopf. Doch neben trefflichen Darstellern, sparsam dosiertem, trockenem Humor und einer eigenwilligen Entwicklung gefällt "Birthday Girl", weil er immer wieder überraschen kann. Ein Happy End bleibt unwahrscheinlich und der Film deshalb bis zum Schluss interessant. Eine Beziehungskomödie - mit etwas Spannung im Finale - eher zum durchgehenden Schmunzeln als zum vereinzelten Lachen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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