Bekenntnisse einer Highschool Diva

USA 2004 (Confessions of a Teenage Drama Queen) Regie: Sara Sugarman mit Lindsay Lohan, Alison Pill, Megan Fox 90 Min.

Der verwöhnte Teenager Lola (Lindsay Lohan) ist trotz seiner nur 15 Lebensjahre am Ende: Mit der Mutter und der Schwester zieht sie von New York in ein nahe gelegenes Provinzkaff New Jerseys. Doch das exzentrische Persönchen Lola gibt nicht auf, mit schillernden Outfits macht sie sich an, die neue Schule zu erobern. Sie erfindet sich wortreich mit coolem Slang eigene Lebenslegenden. Das gibt vor allem Anfeindungen von der Superzicke Carla (Megan Fox), die als Nr. 1 der Stufe das Sagen hat. Aber im Mauerblümchen Ella findet Lola eine Freundin, die ebenso verrückt auf die Band Sidarthur ist.

Kaum angekommen, knubbeln sich gleich zwei "wichtigste Momente im Leben" für Lola. Zuerst gilt es die Traumrolle der Eliza in der Schulaufführung von Pymalion zu bekommen. Und dann trennt sich Sidarthur und das letzte Konzert in New York ist ein Muss, um die "folgenden öden Jahrzehnte" ihres Lebens zu überstehen. In beiden Highlights eines Teenie-Lebens ist die gemeine Carla Konkurrentin. Sie flüstert der Theater-Lehrerin ein, es solle ein modernisierte Pygmalion-Version names "Liza rocks" werden und ihr Daddy ist Anwalt für Sidarthur, von daher hat sie keine Probleme an Konzert- und After Partytickets zu kommen. Lola muss dagegen überreden, lügen, intrigieren, um das Wochenende in der City zu arrangieren ...

Klingt ganz wie einer von hunderten Teeniefilmen, die für alle verloren sind, die nur zwei oder drei Jährchen älter oder jünger sind. Man schon genau diesen Hormonlevel haben, um eine alberne Popband so hemmungslos wichtig zu nehmen. Der spezielle Charme von Lindsay Lohans Charakter Lola liegt in der wunderbar ausformulierten Exaltiertheit. Sie ist nicht nur eine "Highschool Diva", sie ist mehr, sie ist "Drama Queen"! Das Mädel macht aus allem ein grandioses Theater und das mit Stil. Klar, dass der Leadsänger von Sidarthur (Adam Garcia) der "größte Dichter seit Shakespeare" ist. Auch das Entsetzen angesichts der Textauffrischungen bei Shaws "Pygmalion" wirkt richtig sympathisch. Und wenn man tiefer blickt, geht hier ein Teenager mal seinen eigenen Weg - nicht nur als aufgesetzte Phrase.

Dass Lohan von MTV-Kids gerade zum beliebtesten Teenie-Star gewählt wurde, mag das Zielpublikum noch mehr begeistern. Dass Lola am Ende einen versoffenen Rock'n'Roller bekehrt, wie Cinderella alles bekommt und sich den extrem langweiligen Schulfreund Sam erwählt, enttäuscht und gehört in die Abteilung "Jugendschutz falsch verstanden".


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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