Batmans Rückkehr

USA 1991 (Batman Returns) Regie Tim Burton, 126 Min.Von Günter H. Jekubzik

Die düstere Riesenfledermaus ist wieder da! Drei Jahre nach "Batman", der vor allem durch seinen gigantischen Werberummel von sich reden machte, startet nach Einspielrekorden in den USA "Batmans Rückkehr" in unseren Kinos. Erneut führte Tim Burton Regie, wobei diesmal anstelle des Jokers zwei ambivalente Monster und ein richtiger Schurke den melancholischen Bruce Wayne alias Batman in einen der vielen Schatten stellen.

Aus den heruntergespülten Sünden entstand in den Abwasserkanälen von Gotham City ein Gegenwelt, dessen Herrscher der Pinguin, ein mißgestalteter Mensch mit kindlich gemeiner Seele ist. Aufgrund seiner Häßlichkeit von den Eltern ausgesetzt, will er mit seinem Pinguinheer Rache an allen Erstgeborenen der Stadt nehmen.

Über der Erde regiert der elegant gekleidete Konzernchef Max Shreck, dessen Name auf skrupellos ausbeuterische Praktiken hinweist. Denn Max Schreck hieß der Vampir-Darsteller des "Nosferatu" in Murnaus berühmtem Stummfilm. Als Shreck seine zu neugierige und dämlich liebe Sekretärin Salina Kyle fallen läßt, verwandelt sie sich in die fauchende und kratzende Catwoman, die dritte im Bunde des Bösen.

Michelle Pfeiffer zeigt in der Rolle der Catwoman, daß sie mehr kann, als sich gutaussehend auf dem Piano herumzuräckeln. Gekonnt wechselt sie den Gesichtsausdruck von naiver Bürotippse zur kämpferischen Katzenfrau. In einer der furiosesten Szenen zerstört Salina ihr altes Bild im Spiegel, zerschlägt die Puppenhaus-Idylle und wird zu Michelle mit den Scherenhänden. Die freundliche Leuchtschrift "Hello there" (Hallo, ihr da!) in ihrer Wohnung warnt nach dem Sinneswandel mit "Hell here" (Hier ist die Hölle!). Während Danny DeVito unter den Utensilien des Pinguins nicht zu erkennen ist, bleibt Michael Keaton auch ohne Maske extrem ausdruckslos, was jedoch seiner Rolle entspricht.

Der 80 Millionen Dollar-Film führt mit Komik zwei Geschichten zusammen, die private Romanze von Bruce Wayne mit Salina und natürlich andererseits die öffentliche Aufgabe der Superhelden entweder Böses zu tun oder es zu verhindern. Das Katz-und-Maus-Spiel basiert zwar auf den gezeichneten Comic-Vorlagen, aber in der Umsetzung wurde aus "Batmans Rückkehr" vor allem Tim Burtons Rückkehr. Die Ästhetik zeigt nicht mehr die morbide Stimmung aus dem von Anton Furst gestylten ersten "Batman". Bo Welchs Bauten erinnern eher an Tim Burtons letzten Film "Edward mit den Scherenhänden". Auch akustisch ist "Batmans Rückkehr" hörbar ein Tim Burton-Film mit den bekannten Klängen von Danny Elfman. Doch auch inhaltlich bietet "Batmans Rückkehr" mehr als eine psychologisch nicht fundierte -wieso auch bei Comic-Figuren?-, mit unglaublichen logischen Mängeln behaftete Geschichte. Es sei nur die absurde Kampagne erwähnt, die aus dem häßlichen Monster Pinguin einen beliebten Politiker machen soll und die sehr an amerikanische Politikverhältnisse erinnert.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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