Bastard

BRD/Fr/Polen 1996 (Bandyta/Brute) Regie Maciej Dejczer, 95 Min.

Die Presse-Bilder verlassener, elender rumänischerWaisenhäuser haben sich ins Gedächtnis gebrannt. An einendieser verlorenen Orte schickt die britische Justiz einen ihrerbesonders hoffnungslosen Fälle. Gerry Brutecki, Brute (TilSchweiger) genannt, soll als importierter Sozialarbeiter in einemunterversorgten Waisenheim helfen. Doch der Heimleiter Ion Sincai(Pete Postlethwaite) ist nur an einer Prämie interessiert,genau, wie er die Kinder nur pflegt, um sie an kinderlose Reiche ausdem Westen zu verkaufen.

Der Kinder- und Menschenhasser Brute sträubt sich gegenalles, nur die reizvolle Krankenschwester Mara (Polly Walker) und dieGeldkassette des energische Sincai halten ihn zurück. Aber ganzunvermeidlich öffnet selbst der knallharte Brute sein Herzfür ein herzkrankes Waisenkind. Mit Übersetzer-Hilfe Marasbeantwortet er die rührenden Schwärmereien desRoma-Mädchens Elena, wird der Verlobte der 12-jährigen.Doch diese Wandlung bleibt ohne Folgen, zu hoffnungslos ist dieGesamtsituation mit Waffen- und Medikamentenhandel gewissenlosermenschlicher Wracks. Die meisten Kinder sind schwerkrank, einigehaben Aids und sterben aufgrund miserabler medizinischer Versorgung.Um Elena zu retten, muß ihr geliebter, vermeintlicher kleinerBruder (mit Blond gefärbten Haaren) verkauft werden, was Elenaschließlich umbringt.

Eine hoffnungslose Geschichte, die nur durch gute Inszenierungansehlich würde, doch das ergreifende Sujet wurde szenenweiseganz schwach inszeniert und nachher mies synchronisiert. Der extremdüstere "Bastard" läßt vor der (in Polen gedrehten)Kulisse des Elends Stars der europäischen Kinos spielen. PetePostlethwaite als korrupter Anstaltsleiter, John Hurt alsgebrochener, Violine spielender und saufender Arzt, Polly Walker alsattraktive und energische Freundin der Kinder und schließlichTil Schweiger als Til Schweiger. Ganz der rauhe Proll (diesmal ohneManta, Manta) wirft er eher mit Gegenständen als mit Worten umsich. Lange vor"Knockin' inHeaven's Door" entstand diese kleine Produktion und sie kam auchnur aufgrund des mittlerweile zum Star gewordenen Schweiger wiederans Licht, was ihm nicht besonders gefällt.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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