Der Anchorman - Die Legende von Ron Burgundy

USA 2004 (Anchorman) Regie: Adam McKay mit Will Ferrell, Christina Applegate, Paul Rudd 94 Min. FSK ab 12

Humor ist ... auf jeden Fall in vielen Formen zu finden. In sehr vielen gleich in dieser ... Komödie, die Satire, Klamauk, Ironie und vielleicht auch tiefere Bedeutung ist. Will Ferrell spielt einen sexy und sexistischen Nachrichtensprecher in den 70ern, dem sein Selbstbewusstsein in die Hose mit Schlag rutscht, als eine Kollegin nicht nur gut aussehen will.

Ron Burgundy (Ferrell) heißt die coole Kühlerfigur eines Lokalsenders in San Diego. Als Veronica Corningstone ("Dumpfbacke" Christina Applegate) ihm für die Nachrichten an die Seite gesetzt wird, begrüßt er sie freundlich und versucht eigentlich noch vorher, sie flach zu legen. Nachdem dies auch seinen Kollegen und Kumpels nicht gelingt, sagen sie der feministischen Zumutung den Kampf an. Aber irgendwie funkt es doch zwischen Ron und Veronica, genug um sie bald zu Todfeinden zu machen. Dann fetzen sie sich aufs Wunderbarste im Stile von Katherine Hepburn und Spencer Tracy. Nur halt gänzlich ohne Rücksicht und Anstand.

So könnte man ja auch die Coen-Komödie "Ein (un)möglicher Härtefall" beschreiben. Also kommt es wieder mal aufs "Wie" an und das ist ziemlich unbeschreiblich beim "Anchorman". Da amüsiert man über die hirnamputierten Machos - und lacht mit ihnen. Da genießt man die hemmungslose Parodie einer kleinstädtischen Medienwelt mit genialem Hinterhofkampf der Reportageteams (u.a. Tim Robbins, Luke Wilson, Vince Vaughn) und schüttelt gleichzeitig den Kopf über diesen Blödsinn. Da sind einige Szenen allein von der Ausstattung her Kunstwerke. Heftige Muster lassen einen rätseln, ob hier schon wieder ein Drogentrip abgeht oder alles real ist - so real wie ein feuchter Retrotrip sein kann.Wie zu erwarten, stammt der wieder mal aus der Kreativ-Ecke von "Saturday Night Life", in Form von Darstellern und Autoren. Und auch nur solche Menschen können so wunderbar deplaziert aus rauen Männerkehlchen "Afternoon Delight" trällern - ohne Sinn und Grund, selbstverständlich!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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