Azzurro

Schweiz/Frankreich/Italien 2000 (Azzurro) Regie Denis Rabaglia, 85 Min.

"Zwei kleine Italiener ..." wollten einst aus dem kühlen Gast- und Arbeiterland nach Hause. Auch die Schweiz kennt diese Geschichten - wegen des großen Wohlstandes, sind die Gegensätze an der Tessiner Grenze nach Italien sogar noch krasser. Der alte Guiseppe (Paolo Villaggio) zog nach 30 Jahren Gastarbeit in der Schweiz zurück nach Apulien. Jetzt kehrt er schweren Herzens zurück, um seine erblindete Enkelin Carla (Francesca Pipoli) heilen zu lassen. Dazu muss Guiseppe allerdings seinen ehemaligen Chef Broyer um Geld bitten. Eigentlich kein Problem, da Guiseppe bei seinem Weggang ein einträgliches Patent zurück ließ. Doch es gibt noch eine andere Geschichte, die dem sehr kranken Mann den Weg schwer macht ...

Mit einer sanften Schwermut und leichtem Humor startet die bewegende Reise des alten Mannes mit seiner Enkelin Carla. Mit sympathischem Starrsinn überwindet der massige und brummige Senior immer wieder neue Hindernisse. Die Firma Broyers ist längst pleite, seine Verhältnisse haben sich radikal geändert. Aber eine alte Liebe ist lebendig geblieben. Diese mit viel Herz und Sentiment erzählte Familiengeschichte lebt lange von der sehr anrührenden Beziehung zwischen Großvater und Enkelin. Der in Italien und der Schweiz extrem beliebte Paolo Villaggio trägt die Rolle mit Bravour, "Azzurro" erhielt verdientermaßen den Schweizer Spielfilmpreis für das Jahr 2000. Man ahnt viel vom Leben in der Fremde, von einem Stolz, der sich ganz klein machen musste. In Deutschland startet anscheinend eine um 20 Minuten (!) gekürzte Version.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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